Nur noch Beifahrer

Gerd Piper geht in seinem Artikel für die Märkische Zeitung vom 4. April 2016 auf die Schuld- und Haftungsfrage bei selbstständig fahrenden Autos ein. Er beginnt mit den Worten: „Den Blinker muss der Fahrer noch selbst setzen. Der Rest läuft von allein. Die Limousine beschleunigt, das Steuer dreht sich langsam wie von Geisterhand und lenkt das Auto selbstgewiss auf die Überholspur der Autobahn, umkurvt den Vordermann und schert wieder auf die rechte Spur ein. Das Auto hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung und passt auf, dass der Sicherheitsabstand stimmt. Der Fahrer der neuen E-Klasse von Mercedes muss keiner mehr sein. Er wird, wenn er möchte, auf der Autobahn zum Beifahrer vorne links – und muss im besten Fall nur noch aufpassen, dass sein Auto keinen Fehler macht.“ (Märkische Zeitung, 4. April 2016) Zitiert wird Ola Källenius, Vertriebs- und künftig Entwicklungschef von Mercedes, zu technischen Aspekten („Eines Tages werden wir aufwachen und sind bei 100 Prozent.“) – und Oliver Bendel, Wirtschaftsinformatiker und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, zu sozialen und moralischen („Ich glaube, dass es hier keinen gesellschaftlichen Konsens geben wird.“). Und selbst wenn es einen Konsens geben wird, davon ist er überzeugt, wird dieser vom Einzelfall in Frage gestellt. Der Beitrag mit dem Titel „Nur noch Beifahrer; Das selbstfahrende Auto naht, es wäre ein Triumph der Technik – aber wer hat Schuld, wenn die Maschine einen Fehler macht?“ hat knapp 1000 Wörter und ist in der Printausgabe erschienen.

kaefer

Abb.: Es fährt und fährt und fährt