Olli in Zug

Bereits 2016 sorgte Olli für Schlagzeilen. Local Motors und IBM hatten ein autonomes Shuttle präsentiert, das an das autonome Shuttle der PostAuto AG erinnert, das in Sitten im Wallis verkehrt. Anders als dieses kann Olli aber nicht nur denken, sondern auch sprechen, beides auf hohem Niveau und mit Hilfe von IBM Watson. Nun verkehren zwei Ollis, wohl ohne Stimme, für die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) in Zug. „In einer ersten Projektphase fahren die beiden Shuttles mit definierten Zwischenhalten, sie werden in den Fahrplan eingebunden. Danach sollen die Kunden innerhalb eines begrenzten Gebiets – quasi auf Abruf – beliebig ein- und aussteigen können. Diese zweite Phase soll im Jahr 2018 starten.“ (Tages-Anzeiger, 7. März 2017) Das Halten an Haltestellen beherrschen die Shuttles von PostAuto schon seit längerer Zeit. Wie diese ist Olli mit Kameras und Lidar ausgestattet, verfügt aber zusätzlich über Radar. Man darf gespannt sein, wie er in der Stadt zurechtkommt. Im Mischbetrieb mit Fußgängern, Fahrradfahrern und normalen Autos muss man bestimmte Tricks anwenden wie die radikale Geschwindigkeitsreduktion und das Nutzen von Spezialspuren. Schwierig bleibt das Abbiegen, das Links- noch mehr als das Rechtsabbiegen. Zu Unfällen muss es in solchen Konstellationen fast zwangsläufig kommen. Ein Interview mit dem Projektleiter ist über die Website des Unternehmen zu finden.

Abb.: Für Olli ist das Abbiegen eine Herausforderung