Der umgekehrte Cyborg

„Chimären im biologischen und medizinischen Sinne sind Organismen, die aus Zellen bzw. Geweben unterschiedlicher Individuen bestehen und dennoch geschlossene und lebensfähige (nicht unbedingt fortpflanzungsfähige) Lebewesen bilden. Sie können innerhalb einer Art oder zwischen Arten angesiedelt und sowohl Pflanzen als auch Tiere sein. Es gibt natürliche (Blutchimären bei Säugetieren) und künstliche Mischwesen (Veredelung bei Pflanzen, Tier-Mensch-Embryonen).“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel, erschienen am 23. August 2019. Cyborgs sind keine Chimären in diesem Sinne. Dennoch könnte die diesbezügliche Forschung auch Relevanz für sie haben, vor allem für umgekehrte oder umgedrehte Cyborgs, etwa Roboter, die ein tierisches oder menschliches Gehirn oder Organ eingepflanzt bekommen. Tier-Mensch-Chimären zur Herstellung von menschlichen Organen werden von vielen Ethikern als unproblematisch angesehen. Das ist erstaunlich, da Erkenntnisse aus Tierethik und Tiermedizin und insbesondere Leiden und Tod von nichtmenschlichen Lebewesen ausgeblendet werden. Dieser Rückschritt in der Diskussion wird am Ende des Beitrags angesprochen, den man über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/chimaere-121204 herunterladen kann.

Abb.: Hier fehlt noch die robotische Struktur