Der Terminator lässt grüßen

Als umgekehrter oder umgedrehter Cyborg („reversed cyborg“ oder „inverted cyborg“) kann nach den Ausführungen von Oliver Bendel eine technische Struktur gelten, in die eine biologische eingepasst wird. Es handelt sich, so der Informations- und Maschinenethiker, vorrangig um einen Topos von Science-Fiction, wie im Falle von „Terminator“ aus dem Jahre 1984. In seinem Beitrag „Überlegungen zu Bio- und Bodyhacking“ (HMD, 10. März 2020) schreibt er: „In Experimenten konnten Schweinehirne außerhalb des Körpers am Leben gehalten werden … Sollte es eines Tages gelingen, Gehirne oder andere Organe in Roboter einzupflanzen, mit der Folge, dass diese von ihnen gesteuert oder wesentlich ergänzt werden, würde der umgekehrte Cyborg resultieren. Von einem solchen könnte man freilich schon sprechen, wenn Gehirn- und Nervenzellen in technischen Strukturen heranwachsen und sich mit diesen funktional verbinden, etwa indem elektrische Signale auf Aktoren einwirken.“ Ein dreigliedriger Roboterfinger, der mit menschlicher Haut überzogen ist, kann ebenfalls Teil eines umgekehrten Cyborgs sein. Beschrieben wird er im Artikel „Living skin on a robot“ von Michio Kawai, Minghao Nie, Haruka Oda, Yuya Morimoto und Shoji Takeuchi (Universität Tokio), erschienen am 9. Juni 2022 im Journal Matter. Selbst Wundheilung soll bei ihm erfolgreich stattfinden. Mit der Haut könnte im Prinzip auch eine ganze Roboterhand und sogar ein Roboterkopf überzogen werden. Der Terminator lässt grüßen.

Abb.: Der Terminator