„Informationsethik“ mit dem Benutzernamen @Infoethik feierte am 7. März 2015 seinen 10.000 Tweet. Der Account wird von Oliver Bendel betrieben, der seit Februar 2011 unter verschiedenen Namen getwittert hat. In der Kurzbeschreibung heißt es: „Infos zur Informationsethik (Computer-, Netz- und Neue-Medien-Ethik) sowie zu Maschinen-, Technik-, Wirtschafts-, Politik-, Medizin- und Tierethik.“ Der Maschinenethik wird viel Raum gegeben. Aber auch Religionskritik und Geschlechterforschung kommen nicht zu kurz. Es handelt sich um einen klassischen Kurznachrichtendienst, über den auf Artikel, Studien und Veranstaltungen hingewiesen wird. Die Tweets haben einen strengen Aufbau. „Informationsethik“ ist wie die Plattformen informationsethik.net und maschinenethik.net der philosophischen Ethik verpflichtet und eine Alternative zu religiösen und wirtschaftlichen Vereinnahmungen der Ethik.
In seiner wenig bekannten Kurzgeschichte „Sally“ aus dem Jahre 1953 beschreibt der große Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in visionärer Weise die Funktionen sowie die Chancen und Risiken selbstständig fahrender Autos. Heute nehmen Fahrerassistenzsysteme dem Lenker immer mehr Aktionen ab und unterstützen ihn in vielfältiger Weise. Das autonome Auto ist schon bald nicht mehr Prototyp, sondern Alltag. Es wird in Situationen geraten, in denen moralische Fähigkeiten von Vorteil sind. Die einen plädieren für komplexe Fähigkeiten, die anderen für einfache. In der Theorie ist alles denkbar. Für die Praxis spricht sich Oliver Bendel in seinem Artikel „Die Maschinenstürmer des Informationszeitalters“ für einfache moralische Maschinen in wenig komplexen Kontexten aus. Für PKW, die beschränkt sind und werden in ihren Möglichkeiten. Es wird nicht nur die Perspektive der Maschinenethik, sondern auch der Informationsethik eingenommen. Der Beitrag ist am 5. März 2015 in der Zeitschrift ICTkommunikation erschienen und kann über ictk.ch/inhalt/die-maschinenst%C3%BCrmer-des-informationszeitalters aufgerufen werden.
Abb.: Entscheidungsbaum für eine Bremsung bei autonomen Autos
„Eine Drohne ist ein unbemanntes Luft- oder Unterwasserfahrzeug, das entweder von Menschen ferngesteuert oder von einem integrierten oder ausgelagerten Computer gesteuert und damit teil- oder vollautonom wird.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel, der sich dem Begriff und den Funktionen von Unmanned Aerial Vehicles (UAV) widmet. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die Informationsethik interessiert, ob die informationelle Autonomie eingeschränkt oder erweitert wird und welche Konsequenzen eine feindliche Übernahme der Drohne hat. In der Technikethik wird diese als Gerät in den Vordergrund gerückt und nach dessen Omnipräsenz und der Abhängigkeit von diesem gefragt. Die Abhängigkeit ist wiederum ein Thema der Informationsethik, vor allem wenn das Gerät als Computer und die Datenanalyse und -nutzung im Mittelpunkt stehen. Insofern sich die Maschinenethik teil- oder vollautonomen, intelligenten Systemen widmet, sind ihre Erkenntnisse in Bezug auf Drohnen relevant, wenn diese selbst Entscheidungen verantworten und Handlungen vollziehen oder selbstständig Informationen filtern.“ Der Artikel findet sich seit 5. März 2015 im Wirtschaftslexikon von Gabler und Springer. Er kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/drohne.html aufgerufen werden.
Die Vortragsreihe im Studium generale der Hochschule Konstanz im Sommersemester 2015 trägt den Titel „Abenteuer – in der Welt und im Kopf: Über Wagnisse in Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Literatur, Politik, Wirtschaft und Technik“. Montags von 19.30 bis 21.00 Uhr präsentieren Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum ihre Ergebnisse und Ideen. Den Anfang macht am 23. März 2015 Prof. Dr. Ernst Peter Fischer von der Universität Heidelberg mit „Mutproben der Menschheit: Das Abenteuer Wissenschaft wird besichtigt“. Seit Jahrzehnten forscht und publiziert er zu naturwissenschaftlichen Themen. In der Woche darauf folgt Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW (Basel, Olten, Brugg-Windisch) mit seinem Vortrag über „Moralische Maschinen: Erkenntnisse der Maschinen- und Roboterethik“. Er geht u.a. auf tierfreundliche Saugroboter und menschenfreundliche Chatbots ein. Weitere Höhepunkte dürften „Liebesabenteuer: Giacomo Casanova in seinen Memoiren“ von Prof. Dr. Richard Utz (Hochschule Mannheim) und „Was hat Hegel mit Karl May zu tun? Die Abenteuer des Geistes im bürgerlichen Zeitalter“ von Prof. Dr. Gert Ueding (Universität Tübingen) sein. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de/Studium-generale.2855.0.html; zudem gibt es ein Plakat.
Im Studiengang Energie- und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der von der Hochschule für Technik verantwortet und von der Hochschule für Wirtschaft mitgetragen wird, ist im Februar 2015 das Projekt CLEANINGFISH gestartet. Die Gewässer der Schweiz sind hochgradig belastet. Vordergründig wirken sie sauber, und im Vergleich zu den 60er- und 70er-Jahren wurden in Bezug auf bestimmte Schadstoffe erhebliche Fortschritte erzielt. Allerdings hat zum Beispiel der Anteil von Kunststoffen stark zugenommen. Fische, Wasservögel und andere Lebewesen nehmen die Partikel auf und scheiden sie verändert aus. Auch der Mensch hat immer öfter Petflaschen auf seinem Speiseplan, durchaus unfreiwillig und mit nicht absehbaren gesundheitlichen Folgen. Ein Ansatz könnten Schwärme von Robotern sein, die rund um die Uhr Flüsse und Seen durchstreifen, die Plastikteilchen schlucken und an Stationen deponieren. Sie könnten auch Gegenstände am Grund des Bodens, wohin man mit üblichen Verfahren meist nicht vorzudringen vermag, einsammeln und abschleppen. Der CLEANINGFISH, eine Designstudie von Oliver Bendel, ist der Ausgangspunkt dieser Überlegungen. Er ist handgroß, stark und schnell, und er könnte größere und kleinere Geschwister für spezielle Aufgaben haben. Ein Student der Hochschule für Technik erstellt eine Machbarkeitsstudie, die Grundlage für weitere Aktivitäten sein kann. Beantwortet werden auch Fragen der Maschinenethik sowie der Informations- und Technikethik.
Die Etablierung einer Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion schlägt Oliver Bendel in einem Artikel vor, der am 14. Februar 2015 auf der Plattform der Giordano-Bruno-Stiftung Schweiz veröffentlicht wurde. Die deutsche Zusammenfassung lautet: „Der vorliegende Beitrag schlägt, ausgehend vom Begriff der sozialen Interaktion, die Etablierung einer Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion vor. Er klärt grundlegende Begriffe, nennt Beispiele für Interaktion und Kommunikation zwischen Tier und Maschine, beleuchtet generelle Aspekte der Tier-Maschine-Interaktion und verknüpft diese mit der jungen Disziplin der Maschinenethik.“ Die englische Summary: „This contribution proposes, based on the concept of social interaction, the establishment of a discipline called animal-machine interaction. It clarifies basic terms, names examples for interaction and communication between animal and machine, throws light on general aspects of animal-machine interaction and links them with the young discipline of machine ethics.“ Der Artikel mit dem Titel „Überlegungen zur Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion“ kann über gbs-schweiz.org abgerufen werden.
Der ANGELBOT ist eine Anwendung auf dem Smartphone oder anderen Geräten. Er warnt vor Apps, die persönliche Daten klauen, erkennt Video- und Digitalkameras in Straßen, in und an Gebäuden und an Personen und wird auf private, wirtschaftliche und militärische Drohnen aufmerksam und vertreibt sie – wie auch Flugzeuge aller Art – mit Hilfe von Störsignalen und Kontaktaufnahmen. Er verhindert Aufnahmen des eigenen Gesichts und Körpers, ob diese durch Videokameras, Datenbrillen oder Drohnen hergestellt werden sollen. Der persönliche Guardian Angel kann damit virtuelle und reale Gefahren wirksam bekämpfen, anders als ein eingebildeter Schutzengel. Die Designstudie zu ANGELBOT wurde im Februar 2015 veröffentlicht.
Vor zehn Jahren einer breiten Öffentlichkeit unbekannt, sind sie heute in vielen Haushalten zu finden, die Quadrokopter und Hexakopter. „Private Drohnen aus ethischer Sicht“ ist der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, der am 14. Februar 2015 in der Zeitschrift Informatik-Spektrum veröffentlicht wurde. „Chancen und Risiken für Benutzer und Betroffene“ lautet der Untertitel, und eben diese werden untersucht. Im Fokus stehen Aufnahme- und Transportmöglichkeiten. Im Abstract heißt es: „Es werden immer mehr private Flugdrohnen verkauft und genutzt. Sie fotografieren und filmen uns von oben, selbst wenn wir in unserem Garten liegen oder in unserem Haus sind, am Fenster vorbeigehend oder stehend. Aus der Sicht der Informationsethik, die im vorliegenden Beitrag eingenommen wird, gibt es viele Risiken beim Einsatz, aber auch einige Chancen, und zwar sowohl für die Besitzer als auch für die Betroffenen. Zu den herausgearbeiteten Risiken zählt die Gefährdung der informationellen und persönlichen Autonomie, zu den Chancen die Erweiterung menschlicher Möglichkeiten mit Hilfe der Informationstechnologie.“ Am Rande wird die Perspektive der Maschinenethik eingenommen. Der Artikel kann über den Springer-Verlag bezogen werden.
„Ein Gespräch über Bettina Wulff, Self-Driving Cars und mitfühlende Staubsauger.“ So heißt es im Teaser zu einem Interview, das Watson mit Oliver Bendel geführt hat. Der Informations- und Maschinenethiker äußert seine Skepsis gegenüber der Autocomplete-Funktion von Google. Zunächst gab es um Bettina Wulff nur gewisse Gerüchte. Diese brachten viele Menschen dazu, nach ihr zu googeln, zur Vergangenheit dieser Frau. Sie benutzten bestimmte Begriffe, von denen sie gehört hatten. Aufgrund des massenhaften Verhaltens hat die Autocomplete-Funktion dann “Bettina Wulff” und diese Begriffe angezeigt. Aber welche Wirklichkeit wird damit abgebildet? Nur die Wirklichkeit, welche die Benutzer im Kopf haben. Und die Wirklichkeit eines virtuellen Phänomens. Oliver Bendel fordert, dass die Betreiber eingreifen, dabei aber offenlegen, was sie warum gemacht haben. Er plädiert zudem für einfache moralische Maschinen, etwa für bestimmte Fahrerassistenzsysteme und Funktionen von autonomen Autos, und für LADYBIRD, einen tierfreundlichen Saugroboter. Das Interview ist am 9. Februar 2015 erschienen und über www.watson.ch aufrufbar.
„Selbstständig fahrende oder autonome Autos bewegen sich als Prototypen durch die Städte und Landschaften, in den USA genauso wie in Europa und Asien. Umgangssprachlich werden sie als Roboterautos bezeichnet. Sie nehmen dem Fahrer (bzw. dem Insassen) wesentliche oder sogar sämtliche Aktionen ab.“ Mit diesen Worten hebt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel an. Im Wirtschaftslexikon von Gabler und Springer erklärt er, was selbstständig fahrende Autos sind und wie sie mit Fahrerassistenzsystemen zusammenhängen. Dabei erwähnt er auch Informationsethik und Maschinenethik: „Ein vollkommen automatisierter und autonomisierter Verkehr würde weitgehende Entscheidungen der Fahrzeuge, nicht zuletzt in moralisch relevanten Situationen, erforderlich machen. Diesbezüglich ist die Maschinenethik gefragt, die sich mit der Moral von Maschinen befasst. Der robotergeprägte Verkehr wird anhand klassischer Beispiele wie des Trolley- und des Fetter-Mann-Problems diskutiert. Gefragt ist zudem die Informationsethik, etwa in Bezug auf die informationelle Autonomie der Insassen, die Fahrzeug- und die Datensicherheit.“ Der Beitrag ist am 3. Februar 2015 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/selbststaendig-fahrende-autos.html aufgerufen werden.
Oliver Bendel hat schon mehrfach über Roboselfies (auch Robot Selfies genannt) geschrieben. Zum ersten Mal berücksichtigt er nun, in einem Artikel der Zeitschrift Telepolis, eine Aufnahme von Philae. Weltraumroboter sind in der Ferne unterwegs, sie sind allein, um nicht zu sagen einsam, und was liegt näher, als ein Foto von sich selbst zu knipsen und es an die daheimgebliebenen Kohlenstoffeinheiten zu schicken. Der eigentliche Zweck ist natürlich, den Ingenieuren zu zeigen, ob die Instrumente und Apparate in Ordnung sind, ob die Haut eine Beschädigung oder eine Veränderung aufweist. Aus Sicht der Robotik stellt sich die Frage, ob die Selfies zur Weiterentwicklung und zum Selbstlernen beitragen könnten. In welcher Hinsicht ist die egozentrische Perspektive interessant? Kann der Roboter zu neuem Wissen über die ihn unmittelbar umgebende Umwelt kommen? Kann er seine Mimik und Gestik interpretieren und sein Verhalten reflektieren? Kann er nach und nach ein Selbstbewusstsein erlangen oder sich zumindest selbst im Spiegel erkennen? Der Artikel ist am 1. Februar 2015 erschienen und kann über www.heise.de/tp/artikel/43/43793/1.html aufgerufen werden.
Im Handelsblatt ist am 28. Januar 2015 ein Beitrag zu selbstständig fahrenden Autos erschienen. Insbesondere wird nach den moralischen Entscheidungen gefragt. Der Artikel von Holger Holzer mit dem Titel „Wer programmiert die Moral für die Maschine?“ beginnt mit den Sätzen: „Unsere Autos werden mit zunehmender Autonomie künftig auch über Leben und Tod von Menschen entscheiden müssen. Doch nach welchen Regeln soll das geschehen? Die Diskussion dazu hat gerade erst begonnen.“ Zu Wort kommen u.a. Daimler-Chef Dieter Zetsche und Maschinenethiker Oliver Bendel. Zetsche „forderte erst kürzlich eine ethische Debatte über Roboterautos und die branchenübergreifende Suche nach einem geeigneten Entscheidungs-Algorithmus“. Bendel ist skeptischer und schlägt vor, die Maschinen in zu komplexen Situationen nicht selbstständig entscheiden zu lassen. Zudem will er die autonomen Autos in festgelegte Bereiche verbannen. Sven Hötitzsch, Experte für Roboterrecht, beantwortet die Schuldfrage im juristischen Sinne. Der Artikel kann über www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/autonome-fahrzeuge-wer-programmiert-die-moral-fuer-die-maschine/11295740.html abgerufen werden.
Japan ist berühmt für seine spektakulären Roboter, insbesondere die humanoiden und animaloiden Varianten. Anscheinend will man nun den Schwerpunkt auf alltagstaugliche Maschinen legen. Anfang 2015 wurde ein Fünf-Jahres-Plan verabschiedet, wie heise.de meldet. „Ziel ist es, den Markt für Industrieroboter bis 2020 auf 1,2 Billionen Yen (9 Milliarden Euro) zu verdoppeln.“ (Website heise.de) Roboter sollen laut der Plattform speziell in den Bereichen gefördert werden, die in Folge der Überalterung der japanischen Gesellschaft mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen haben. So entstehen in der Zukunft neuartige Operations-, Pflege- und Therapieroboter sowie Maschinen, die Straßen und Brücken inspizieren und instandsetzen. Auch die Landwirtschaft ist im Fokus des Programms. Obst ernten, Unkraut beseitigen, Tiere vor dem Mähdrescher bewahren – es gibt viel zu tun. Wenn die Roboter derart in Gesellschaft und Wirtschaft vordringen, braucht es die soziale Robotik ebenso wie die Maschinenethik. In diesen Disziplinen hat Japan noch einigen Aufholbedarf, und man darf gespannt sein, wie sich die Wissenschaftler diesen Herausforderungen stellen. Weitere Informationen über www.heise.de/newsticker/meldung/Japan-gibt-Startschuss-zur-Roboter-Revolution-2527406.html.
Abb.: Der Anime Boy erinnert an einen humanoiden Roboter
Das Department of Aerospace Engineering der Pennsylvania State University (www.psu.edu) schreibt eine „Faculty position in Engineering and Ethics of Unmanned Aircraft Systems“ aus. Zu den Unmanned Aircraft Systems gehören Unmanned Aerial Vehicles, ferngesteuerte oder (teil-)autonome Drohnen. In der Annonce, die maschinenethik.net zur Verfügung gestellt wurde, heißt es: „The research area represented by this search could be viewed as a special aspect of a broader one at the intersection of robotics, autonomy, and ethics. Applicants must have an earned doctorate in aerospace engineering or a related field; at least one degree in aerospace engineering or related experience is preferred.“ Der Leiter der Einrichtung, Professor George A. Lesieutre, nennt auf Nachfrage mögliche Forschungsfragen: „For what purposes should we deploy such vehicles, (or not) and what decisions should we permit them to make on our behalf?“ Weitere Informationen über www.aero.psu.edu.
„Serviceroboter sind in etlichen Ausführungen erhältlich. Haushalts- und Gartenroboter erobern die Wohnviertel, Pflege- und Therapieroboter die Krankenhäuser und Altenheime. Sie unterstützen und sie überwachen uns. Und sie ersetzen uns allmählich.“ Mit diesen Worten beginnnt der Artikel „Die Roboter sind unter uns“ von Oliver Bendel in der Netzwoche vom 3. Dezember 2014. In der letzten Ausgabe des Jahres dreht es sich um die Trends des Jahres 2015. Als Wirtschaftsinformatiker und Ethiker sieht Oliver Bendel durchaus positive Aspekte von Jaco, Qrio und Pepper – und natürlich von LADYBIRD, einem Saugroboter, der keine Krabbeltiere tötet. Als Informationsethiker weist er aber eben auch darauf hin, dass die „künstlichen Kreaturen“ uns überwachen: „Wenn sie mit Sensoren ausgestattet sind, wenn sie über Intelligenz und Erinnerungsvermögen verfügen, werden sie nach und nach zu allwissenden Begleitern.“ Entsprechend ist die Informationsethik zur Reflexion der Probleme gefragt. Und die Maschinenethik, um die Serviceroboter in moralische Maschinen zu verwandeln. Der Artikel kann hier kostenlos bezogen werden.
In Austin (Texas, USA) finden vom 25. bis 26. Januar 2015 die „Workshops at the Twenty-Ninth AAAI Conference on Artificial Intelligence (AAAI-15)“ statt. Auf der Website werden zum „W01 – AI and Ethics“ mediale Aussagen wie „Artificial Intelligence Is Changing the World, and Humankind Must Adapt“ und „Physicist Louis Del Monte believes that by 2045 machines will threaten human survival“ zitiert. Vor diesem Hintergrund heißt es: „The goal of this workshop is to provide a forum to discuss the ethical questions implicit in such headlines, which go to the centre of the quest to build AI systems with potentially super-human intelligence.“ Es werden sowohl informations- und technikethische als auch maschinenethische Bereiche behandelt, z.B. „AI as a threat to or saviour for humanity“, „Safeguards necessary within AI research“, „Autonomous agents in the military“, „Autonomous agents in commerce and other domains“ und „Mechanisms to ensure moral behaviours in AI systems“. Weitere Informationen sind über www.aaai.org/Workshops/ws15workshops.php erhältlich.