Daimler entdeckt die Maschinenethik

Im Jahre 2013 hielt man sich bei Daimler noch sehr bedeckt. Die Abteilung Research & Development, Center Vehicle Concepts and Future Trends, Society and Technology Research Group, informierte auf Anfrage: „Unser Nachtsichtsystem ist ein rein informierendes System. Bremsungen auf vom Nachtsystem detektierte Objekte werden nicht eingeleitet.“ (E-Mail vom 8. August 2013) Man kann mit dem Gesamtsystem in der Dunkelheit sowohl Menschen als auch Tiere identifizieren. Eine automatische Notbremsung liegt nahe. Inzwischen hat der Konzern die Maschinenethik entdeckt. „Recht und Ethik im Fokus bei Daimler“ lautet der Titel eines Artikels, der am 1. April 2015 in der elektroniknet.de erschienen ist. Darin heißt es: „Im Herbst veranstaltet Daimler erstmals eine Fachkonferenz zu ‚Autonomes Fahren, Recht und Ethik‘. Ziel der Konferenz ist es, den Dialog mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und NGOs weiterzuführen. Die Keynote wird Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin halten, Professor für Philosophie an der LMU München … Er arbeitet unter anderem an Fragen der Roboter- und Maschinenethik.“ Es zeichnet sich ab, dass Daimler eine extreme Position in der Diskussion einnimmt und dem Auto weitgehende Entscheidungsmöglichkeiten einräumt. Die Gesellschaft muss die Diskussion gut informiert und sehr intensiv führen und darf mobilitätsfreundlich und wirtschaftskritisch zugleich sein.

Mercedes

Abb.: Logo von 1902 (Quelle: commons.wikimedia.org)

Medical and Care Robots

„There is a fundamental transformation in the field of health care: operation robots, therapy robots, care robots and sex robots, which can be characterized as medical and care robots (MCR), become more and more indispensable.“ Mit diesen Worten hebt ein Beitrag zu Operations-, Pflege-, Therapie- und Sexrobotern an, der am 5. März 2015 auf der Plattform der Giordano-Bruno-Stiftung Schweiz veröffentlicht wurde. Weiter heißt es: „This contribution is committed to the findings of machine ethics and raises some thoughts for the development and design of moral MCR, with a focus on actions and appearance, as well as on the (natural) language skills. Using the literature and own research and considerations, appropriate meta-rules are being established, and central problem areas are identified without making concrete technical and design specifications. The problem descriptions allow robotics experts, computer scientists and designers to take into account social and moral aspects and to improve the MCR from an ethical perspective.“ Der Artikel von Oliver Bendel mit dem Titel „Reflections on the Development and the Design of Medical and Care Robots“ kann über gbs-schweiz.org abgerufen werden.

Abb.: Nur ein Spielzeug, aber auch nett

Viereinhalb Dilemmata der Robotik

„Die Parkbucht des Karneades“ lautet der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, erschienen am 17. März 2015 in der Zeitschrift inside-it.ch. „Viereinhalb Dilemmata der Robotik“, so der Untertitel, werden erfunden, auf der Grundlage klassischer Gedankenexperimente. Buridans Esel verwandelt sich in Buridans Robot, wie schon in einem früheren Artikel aus Telepolis. Das Trolley-Problem und das Fetter-Mann-Problem sind in der heutigen Zeit bzw. in der nahen Zukunft das Roboterauto-Problem. Das Brett des Karneades wird zur Rettung verheißenden Parkbucht, in die zwei Roboterautos gelangen wollen. Pech für sie, dass nur eines von ihnen Platz hat. Gegen Ende des Artikels heißt es: „Weitere Dilemmata warten darauf, ins 21. Jahrhundert transportiert zu werden, in die Welt der Softwareagenten und Serviceroboter, der militärischen Drohnen und autonomen Autos. Sie dürfen dem Werk antiker und moderner Philosophen entnommen werden sowie dem der Science-Fiction-Autoren, von Isaac Asimov und Stanisław Lem. Sie sind für diejenigen gedacht, die ihren Kopf gebrauchen und ihre Handlungen überprüfen wollen.“ Über www.inside-it.ch/post/die-parkbucht-des-karneades-20150317 kann man einen Anfang machen.

Tweets auch zur Maschinenethik

„Informationsethik“ mit dem Benutzernamen @Infoethik feierte am 7. März 2015 seinen 10.000 Tweet. Der Account wird von Oliver Bendel betrieben, der seit Februar 2011 unter verschiedenen Namen getwittert hat. In der Kurzbeschreibung heißt es: „Infos zur Informationsethik (Computer-, Netz- und Neue-Medien-Ethik) sowie zu Maschinen-, Technik-, Wirtschafts-, Politik-, Medizin- und Tierethik.“ Der Maschinenethik wird viel Raum gegeben. Aber auch Religionskritik und Geschlechterforschung kommen nicht zu kurz. Es handelt sich um einen klassischen Kurznachrichtendienst, über den auf Artikel, Studien und Veranstaltungen hingewiesen wird. Die Tweets haben einen strengen Aufbau. „Informationsethik“ ist wie die Plattformen informationsethik.net und maschinenethik.net der philosophischen Ethik verpflichtet und eine Alternative zu religiösen und wirtschaftlichen Vereinnahmungen der Ethik.

Twitter

Abb.: Es ist kein Roboter, der hier twittert

Die Autos in die Schranken weisen

In seiner wenig bekannten Kurzgeschichte „Sally“ aus dem Jahre 1953 beschreibt der große Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in visionärer Weise die Funktionen sowie die Chancen und Risiken selbstständig fahrender Autos. Heute nehmen Fahrerassistenzsysteme dem Lenker immer mehr Aktionen ab und unterstützen ihn in vielfältiger Weise. Das autonome Auto ist schon bald nicht mehr Prototyp, sondern Alltag. Es wird in Situationen geraten, in denen moralische Fähigkeiten von Vorteil sind. Die einen plädieren für komplexe Fähigkeiten, die anderen für einfache. In der Theorie ist alles denkbar. Für die Praxis spricht sich Oliver Bendel in seinem Artikel „Die Maschinenstürmer des Informationszeitalters“ für einfache moralische Maschinen in wenig komplexen Kontexten aus. Für PKW, die beschränkt sind und werden in ihren Möglichkeiten. Es wird nicht nur die Perspektive der Maschinenethik, sondern auch der Informationsethik eingenommen. Der Beitrag ist am 5. März 2015 in der Zeitschrift ICTkommunikation erschienen und kann über ictk.ch/inhalt/die-maschinenst%C3%BCrmer-des-informationszeitalters aufgerufen werden.

Entscheidungsbaum_neu

Abb.: Entscheidungsbaum für eine Bremsung bei autonomen Autos

Gute Drohne, böse Drohne

„Eine Drohne ist ein unbemanntes Luft- oder Unterwasserfahrzeug, das entweder von Menschen ferngesteuert oder von einem integrierten oder ausgelagerten Computer gesteuert und damit teil- oder vollautonom wird.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel, der sich dem Begriff und den Funktionen von Unmanned Aerial Vehicles (UAV) widmet. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die Informationsethik interessiert, ob die informationelle Autonomie eingeschränkt oder erweitert wird und welche Konsequenzen eine feindliche Übernahme der Drohne hat. In der Technikethik wird diese als Gerät in den Vordergrund gerückt und nach dessen Omnipräsenz und der Abhängigkeit von diesem gefragt. Die Abhängigkeit ist wiederum ein Thema der Informationsethik, vor allem wenn das Gerät als Computer und die Datenanalyse und -nutzung im Mittelpunkt stehen. Insofern sich die Maschinenethik teil- oder vollautonomen, intelligenten Systemen widmet, sind ihre Erkenntnisse in Bezug auf Drohnen relevant, wenn diese selbst Entscheidungen verantworten und Handlungen vollziehen oder selbstständig Informationen filtern.“ Der Artikel findet sich seit 5. März 2015 im Wirtschaftslexikon von Gabler und Springer. Er kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/drohne.html aufgerufen werden.

Über Münchhausen-Maschinen

Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen gilt als einer der Urväter der Lügengeschichten. Lange vor ihm hat Lukian von Samosata sein ebenso kreatives wie charmantes Unwesen getrieben. Zahlreiche weitere Autoren waren dieser Tradition verpflichtet. Das Flunkern und Fabulieren ist weit verbreitet, nicht nur in der Literatur. Es hat auch eine moralische Komponente. In Zeiten, in denen wir Maschinen-, Roboter- und Algorithmenethik treiben, liegt eine Frage nahe, die Münchhausen wohl nicht aufgeworfen hat: Können Maschinen lügen? In einem Artikel, der am 1. März 2015 in Telepolis erschienen ist, geht Oliver Bendel dieser Frage nach. Der Untertitel lautet: „Die Wahrheit über Münchhausen-Maschinen“. Lügenbots werden ebenso behandelt wie andere die Unwahrheit sagende Maschinen, Roboter aller Art, Antwortmaschinen im WWW. Im Teil zur Maschinenethik hat der GOODBOT seinen Auftritt, die moralische Maschine, die 2013 und 2014 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nach Ideen von Oliver Bendel entwickelt wurde. Der Artikel „Können Maschinen lügen?“ kann über www.heise.de/tp/artikel/44/44242/1.html aufgerufen werden.

Pinocchio

Abb.: Pinocchio als Lügenmaschine (Quelle: commons.wikimedia.org)

Über Saugroboter und Liebesabenteuer

Die Vortragsreihe im Studium generale der Hochschule Konstanz im Sommersemester 2015 trägt den Titel „Abenteuer – in der Welt und im Kopf: Über Wagnisse in Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Literatur, Politik, Wirtschaft und Technik“. Montags von 19.30 bis 21.00 Uhr präsentieren Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum ihre Ergebnisse und Ideen. Den Anfang macht am 23. März 2015 Prof. Dr. Ernst Peter Fischer von der Universität Heidelberg mit „Mutproben der Menschheit: Das Abenteuer Wissenschaft wird besichtigt“. Seit Jahrzehnten forscht und publiziert er zu naturwissenschaftlichen Themen. In der Woche darauf folgt Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW (Basel, Olten, Brugg-Windisch) mit seinem Vortrag über „Moralische Maschinen: Erkenntnisse der Maschinen- und Roboterethik“. Er geht u.a. auf tierfreundliche Saugroboter und menschenfreundliche Chatbots ein. Weitere Höhepunkte dürften „Liebesabenteuer: Giacomo Casanova in seinen Memoiren“ von Prof. Dr. Richard Utz (Hochschule Mannheim) und „Was hat Hegel mit Karl May zu tun? Die Abenteuer des Geistes im bürgerlichen Zeitalter“ von Prof. Dr. Gert Ueding (Universität Tübingen) sein. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de/Studium-generale.2855.0.html; zudem gibt es ein Plakat.

Projekt CLEANINGFISH gestartet

Im Studiengang Energie- und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der von der Hochschule für Technik verantwortet und von der Hochschule für Wirtschaft mitgetragen wird, ist im Februar 2015 das Projekt CLEANINGFISH gestartet. Die Gewässer der Schweiz sind hochgradig belastet. Vordergründig wirken sie sauber, und im Vergleich zu den 60er- und 70er-Jahren wurden in Bezug auf bestimmte Schadstoffe erhebliche Fortschritte erzielt. Allerdings hat zum Beispiel der Anteil von Kunststoffen stark zugenommen. Fische, Wasservögel und andere Lebewesen nehmen die Partikel auf und scheiden sie verändert aus. Auch der Mensch hat immer öfter Petflaschen auf seinem Speiseplan, durchaus unfreiwillig und mit nicht absehbaren gesundheitlichen Folgen. Ein Ansatz könnten Schwärme von Robotern sein, die rund um die Uhr Flüsse und Seen durchstreifen, die Plastikteilchen schlucken und an Stationen deponieren. Sie könnten auch Gegenstände am Grund des Bodens, wohin man mit üblichen Verfahren meist nicht vorzudringen vermag, einsammeln und abschleppen. Der CLEANINGFISH, eine Designstudie von Oliver Bendel, ist der Ausgangspunkt dieser Überlegungen. Er ist handgroß, stark und schnell, und er könnte größere und kleinere Geschwister für spezielle Aufgaben haben. Ein Student der Hochschule für Technik erstellt eine Machbarkeitsstudie, die Grundlage für weitere Aktivitäten sein kann. Beantwortet werden auch Fragen der Maschinenethik sowie der Informations- und Technikethik.

CLEANINGFISH

Abb.: Der CLEANINGFISH im Schwarm und in Aktion

Überlegungen zur Tier-Maschine-Interaktion

Die Etablierung einer Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion schlägt Oliver Bendel  in einem Artikel vor, der am 14. Februar 2015 auf der Plattform der Giordano-Bruno-Stiftung Schweiz veröffentlicht wurde. Die deutsche Zusammenfassung lautet: „Der vorliegende Beitrag schlägt, ausgehend vom Begriff der sozialen Interaktion, die Etablierung einer Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion vor. Er klärt grundlegende Begriffe, nennt Beispiele für Interaktion und Kommunikation zwischen Tier und Maschine, beleuchtet generelle Aspekte der Tier-Maschine-Interaktion und verknüpft diese mit der jungen Disziplin der Maschinenethik.“ Die englische Summary: „This contribution proposes, based on the concept of social interaction, the establishment of a discipline called animal-machine interaction. It clarifies basic terms, names examples for interaction and communication between animal and machine, throws light on general aspects of animal-machine interaction and links them with the young discipline of machine ethics.“ Der Artikel mit dem Titel „Überlegungen zur Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion“ kann über gbs-schweiz.org abgerufen werden.

Ente

Abb.: Die mechanische Ente

ANGELBOT

Der ANGELBOT ist eine Anwendung auf dem Smartphone oder anderen Geräten. Er warnt vor Apps, die persönliche Daten klauen, erkennt Video- und Digitalkameras in Straßen, in und an Gebäuden und an Personen und wird auf private, wirtschaftliche und militärische Drohnen aufmerksam und vertreibt sie – wie auch Flugzeuge aller Art – mit Hilfe von Störsignalen und Kontaktaufnahmen. Er verhindert Aufnahmen des eigenen Gesichts und Körpers, ob diese durch Videokameras, Datenbrillen oder Drohnen hergestellt werden sollen. Der persönliche Guardian Angel kann damit virtuelle und reale Gefahren wirksam bekämpfen, anders als ein eingebildeter Schutzengel. Die Designstudie zu ANGELBOT wurde im Februar 2015 veröffentlicht.

ANGELBOT

Abb.: Der persönliche Schutzengel

Der Drohne böser Blick

Vor zehn Jahren einer breiten Öffentlichkeit unbekannt, sind sie heute in vielen Haushalten zu finden, die Quadrokopter und Hexakopter. „Private Drohnen aus ethischer Sicht“ ist der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, der am 14. Februar 2015 in der Zeitschrift Informatik-Spektrum veröffentlicht wurde. „Chancen und Risiken für Benutzer und Betroffene“ lautet der Untertitel, und eben diese werden untersucht. Im Fokus stehen Aufnahme- und Transportmöglichkeiten. Im Abstract heißt es: „Es werden immer mehr private Flugdrohnen verkauft und genutzt. Sie fotografieren und filmen uns von oben, selbst wenn wir in unserem Garten liegen oder in unserem Haus sind, am Fenster vorbeigehend oder stehend. Aus der Sicht der Informationsethik, die im vorliegenden Beitrag eingenommen wird, gibt es viele Risiken beim Einsatz, aber auch einige Chancen, und zwar sowohl für die Besitzer als auch für die Betroffenen. Zu den herausgearbeiteten Risiken zählt die Gefährdung der informationellen und persönlichen Autonomie, zu den Chancen die Erweiterung menschlicher Möglichkeiten mit Hilfe der Informationstechnologie.“ Am Rande wird die Perspektive der Maschinenethik eingenommen. Der Artikel kann über den Springer-Verlag bezogen werden.

Kamera

Abb.: Beobachtet uns die Drohne mit der Kamera?

Mitfühlende Staubsauger

„Ein Gespräch über Bettina Wulff, Self-Driving Cars und mitfühlende Staubsauger.“ So heißt es im Teaser zu einem Interview, das Watson mit Oliver Bendel geführt hat. Der Informations- und Maschinenethiker äußert seine Skepsis gegenüber der Autocomplete-Funktion von Google. Zunächst gab es um Bettina Wulff nur gewisse Gerüchte. Diese brachten viele Menschen dazu, nach ihr zu googeln, zur Vergangenheit dieser Frau. Sie benutzten bestimmte Begriffe, von denen sie gehört hatten. Aufgrund des massenhaften Verhaltens hat die Autocomplete-Funktion dann “Bettina Wulff” und diese Begriffe angezeigt. Aber welche Wirklichkeit wird damit abgebildet? Nur die Wirklichkeit, welche die Benutzer im Kopf haben. Und die Wirklichkeit eines virtuellen Phänomens. Oliver Bendel fordert, dass die Betreiber eingreifen, dabei aber offenlegen, was sie warum gemacht haben. Er plädiert zudem für einfache moralische Maschinen, etwa für bestimmte Fahrerassistenzsysteme und Funktionen von autonomen Autos, und für LADYBIRD, einen tierfreundlichen Saugroboter. Das Interview ist am 9. Februar 2015 erschienen und über www.watson.ch aufrufbar.

Neun Thesen zu autonomen Autos

Ein Verkehr mit autonomen Autos ist eine Vision. Allerdings eine, deren Umsetzung von Herstellern wie Daimler, Audi und VW und anderen Unternehmen verfolgt, von verschiedenen Disziplinen erforscht und in Gesellschaft und Medien eifrig erörtert wird sowie technisch gesehen ohne weiteres möglich ist. Man führt immer wieder Google als Pionier an, Uber als Folger. Aber die Automobilbranche in Europa lässt sich nicht abhängen. In einem neuen Beitrag, der am 6. Februar 2015 bei ICTkommunikation erschienen ist, werden neun Thesen zum Verkehr mit autonomen Autos formuliert und diskutiert. Oliver Bendel betrachtet diese als Computer und Roboter (These 1), untersucht die erweiterte und gebildete Realität (These 2), fragt nach den richtigen Benutzerschnittstellen (These 3) und nach den Beschränkungen in Zeit und Raum (These 4). These 7 gilt der Moral der Maschinen: „Erst wird philosophiert, dann programmiert.“ Der Artikel kann über ictk.ch/inhalt/neun-thesen-zu-autonomen-autos abgerufen werden.

Beitrag zu Roboterautos

„Selbstständig fahrende oder autonome Autos bewegen sich als Prototypen durch die Städte und Landschaften, in den USA genauso wie in Europa und Asien. Umgangssprachlich werden sie als Roboterautos bezeichnet. Sie nehmen dem Fahrer (bzw. dem Insassen) wesentliche oder sogar sämtliche Aktionen ab.“ Mit diesen Worten hebt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel an. Im Wirtschaftslexikon von Gabler und Springer erklärt er, was selbstständig fahrende Autos sind und wie sie mit Fahrerassistenzsystemen zusammenhängen. Dabei erwähnt er auch Informationsethik und Maschinenethik: „Ein vollkommen automatisierter und autonomisierter Verkehr würde weitgehende Entscheidungen der Fahrzeuge, nicht zuletzt in moralisch relevanten Situationen, erforderlich machen. Diesbezüglich ist die Maschinenethik gefragt, die sich mit der Moral von Maschinen befasst. Der robotergeprägte Verkehr wird anhand klassischer Beispiele wie des Trolley- und des Fetter-Mann-Problems diskutiert. Gefragt ist zudem die Informationsethik, etwa in Bezug auf die informationelle Autonomie der Insassen, die Fahrzeug- und die Datensicherheit.“ Der Beitrag ist am 3. Februar 2015 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/selbststaendig-fahrende-autos.html aufgerufen werden.

Roboterauto

Abb.: Ein Roboterauto?

Roboselfies

Oliver Bendel hat schon mehrfach über Roboselfies (auch Robot Selfies genannt) geschrieben. Zum ersten Mal berücksichtigt er nun, in einem Artikel der Zeitschrift Telepolis, eine Aufnahme von Philae. Weltraumroboter sind in der Ferne unterwegs, sie sind allein, um nicht zu sagen einsam, und was liegt näher, als ein Foto von sich selbst zu knipsen und es an die daheimgebliebenen Kohlenstoffeinheiten zu schicken. Der eigentliche Zweck ist natürlich, den Ingenieuren zu zeigen, ob die Instrumente und Apparate in Ordnung sind, ob die Haut eine Beschädigung oder eine Veränderung aufweist. Aus Sicht der Robotik stellt sich die Frage, ob die Selfies zur Weiterentwicklung und zum Selbstlernen beitragen könnten. In welcher Hinsicht ist die egozentrische Perspektive interessant? Kann der Roboter zu neuem Wissen über die ihn unmittelbar umgebende Umwelt kommen? Kann er seine Mimik und Gestik interpretieren und sein Verhalten reflektieren? Kann er nach und nach ein Selbstbewusstsein erlangen oder sich zumindest selbst im Spiegel erkennen? Der Artikel ist am 1. Februar 2015 erschienen und kann über www.heise.de/tp/artikel/43/43793/1.html aufgerufen werden.

Rosetta

Abb.: Rosetta (Quelle: commons.wikimedia.org)