Auto und Moral

In der Zeitschrift für Verkehrssicherheit (2/2014) ist der Artikel „Fahrerassistenzsysteme aus ethischer Sicht“ von Oliver Bendel erschienen. Es werden (so der Abstract) immer mehr Assistenzsysteme in Autos verbaut. „Manche unterstützen und informieren den Fahrer. Andere nehmen ihm bestimmte Aufgaben ab – und machen aus dem von Menschen gesteuerten System ein teilautonomes. Längst sind auch vollautonome Systeme auf den Straßen unterwegs, sogenannte selbstständig fahrende Autos, als Prototypen der Unternehmen und innerhalb von Forschungsprojekten. Aus der Sicht der Ethik – der Bereichsethiken ebenso wie der Maschinenethik – stellen sich zu Fahrerassistenzsystemen verschiedene Fragen.“ (Abstract) Ziel des Beitrags sei, daraus erste Vorschläge zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Systeme abzuleiten. Weitere Informationen über http://www.zvs-online.de.

Verkehrszeichen

Abb.: Japanisches Verkehrszeichen (Quelle: commons.wikimedia.org)

CLEANINGFISH

Unsere Flüsse und Seen sind, wie unlängst Studien gezeigt haben, nicht besonders sauber. Von den Meeren ganz zu schweigen. In allen Gewässern ist Plastik, feingerieben oder in ganzer Pracht (etwa in Form einer PET-Flasche). Man könnte Roboterfische entwickeln, die Plastik aufspüren und auffressen, wie Blauwale das Plankton. Ab und zu wird das Geschäft verrichtet, auf einem speziellen Wasserklo. Größere Teile werden abgeschleppt, allein oder in der Gruppe. Die Fische stehen untereinander in Kontakt. Zusammen sind sie stark. In Flüssen können sie mit dem und gegen den Strom schwimmen, und einen kleinen See bekommen sie, sich vom Rand in die Mitte vorarbeitend, in einem Sommer sauber. Mit den Meeren ist es so eine Sache. Die sind ziemlich groß. Vielleicht wäre bei ihnen ein Schwarm von Blauwalrobotern in Originalgröße eine gute Idee. Die künstlichen Putzerfische könnten ihnen folgen, sie von Algen und Parasiten befreien und an ihnen, die auch Kraftwerke sind, ihren Energiebedarf decken. Noch besser wäre es, sie könnten sich vom Künstlichen oder vom Organischen ernähren und würden nur ein bisschen Wasser und Luft ausscheiden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

CLEANINGFISH

Abb.: Studie CLEANINGFISH

Haikus über Roboter und Maschinen

Haikus über Avatare, Roboter und Maschinen, über künstliche Kreaturen und Maschinenmenschen – bei Oliver Bendel haben sie Tradition. Die meisten dieser Gedichte sind im Band „handyhaiku“ abgedruckt, in dem die Werke auch über QR-Codes zur Verfügung stehen. Der Band wurde 2009 konzipiert und erschien 2010 in der ersten und 2011 in der zweiten Auflage. Ein Maschinenmädchen und ein Handyavatar tauchen dort auf, aber auch die goldenenen Dienerinnen des Hephaistos. Im weniger bekannten Band „stöckelnde dinger“ finden sich ebenfalls Reminiszenzen an die erste Blütezeit der künstlichen Wesen. Der Band ist 2010 bei Blackbetty erschienen und seit 2011 als digitaler Nachdruck verfügbar. In „Sanftes Erröten“ (2011) widmet sich der Autor anderen Artefakten, nämlich den Kunstwerken großer Maler, von Cranach über Vermeer und Goya bis hin zu Schiele und Kirchner. Weitere Infos über www.handyhaiku.net (Link nicht mehr aktiv).

Abb.: Eines der Gedichte im Band „handyhaiku“

Robot Selfies

Von Weltraumrobotern kennt man Selfies durchaus. Sie sind in der Ferne unterwegs, sie sind allein, um nicht zu sagen einsam, und was liegt näher, als ein Foto von sich selbst zu knipsen und es an die daheimgebliebenen Kohlenstoffeinheiten zu schicken. Begriffe wie „space robot selfies“ und „rover selfies“ machen das Spektrum der „space selfies“ deutlich. Auch der eine oder andere selbstreferenzielle Schnappschuss eines Erdroboters ist im Web zu finden und der eine oder andere autobiografisch anmutende Film. Aus Sicht der Robotik stellt sich die Frage, ob die Selfies zur Weiterentwicklung und zum Selbstlernen beitragen könnten. In welcher Hinsicht ist die egozentrische Perspektive interessant? Kann der Robot zu neuem Wissen über die ihn unmittelbar umgebende Umwelt kommen? Kann er seine Mimik und Gestik interpretieren und sein Verhalten reflektieren? Kann er nach und nach ein Selbstbewusstsein erlangen oder sich zumindest selbst im Spiegel erkennen? Ein Spiegel, wird man einwenden, reicht dem gewöhnlichen Roboter vollkommen aus. Dieser friert die Reflexion ein, die er wahrnimmt, und wertet sie so lange aus, wie er möchte. Mit Selfies kann er aber noch mehr: Er kann anderen Robotern (und Menschen) zeigen, wie er aussieht, er kann auf sich aufmerksam machen, er kann für sich werben. Er kann Eindruck schinden und Feedback erhalten. Wenn Android und Gynoid eines Tages eine Entenschnute ziehen, weiß der Robotiker, dass der Durchbruch geschafft ist. Auch ein Film zum Robot Duckface lässt sich im WWW finden. Überzeugen kann er allerdings nicht.

Abb.: Moderne Rover machen auch Selfies

EI-ROBOT

Der soziale Roboter ist eine relativ alte Idee. Einer der Pioniere in diesem Bereich ist William Grey Walter. In den letzten Jahren haben die Forschungen neuen Auftrieb erhalten. Man will und kann Roboter nicht mehr in hermetisch abgeschirmten Bereichen halten. Sie mischen sich unter die Menschen (und die Tiere) – und müssen sowohl sozial als auch (ein Thema der Maschinenethik und der Roboterethik im engeren Sinne) moralisch werden. Der EI-ROBOT ist eine Studie, die veranschaulichen soll, dass man Roboter rund und nachgiebig gestalten kann. Die Gliedmaßen und Werkzeuge verstecken sich im eiförmigen Körper und können bei Bedarf ausgefahren werden. Das Fortbewegungssystem ist nur angedeutet. Der EI-ROBOT könnte fahren, gehen oder fliegen. Im Körper werden Dinge aller Art transportiert, geschützt sowohl durch spezielle Gefäße als auch durch die Ummantelung selbst. Eine Besonderheit ist, dass der Körper sich anpassen und aus dem Ei eine Kugel werden kann. Die Form erinnert übrigens auch an das Ethik-Ei, das auf die engen Beziehungen zwischen den Bereichsethiken aufmerksam macht. Was die moralische Seite des Roboters angeht, müssen sich nicht zuletzt Informationsethik, Technikethik und Rechtsethik verständigen.

EI_ROBOT

Abb.: Studie EI-ROBOT

Der Tierfreund LADYBIRD

Die Idee des tierfreundlichen Staubsaugerroboters kommt in verschiedenen Publikationen von Oliver Bendel vor. In der Online-Zeitschrift inside-it.ch heißt es, Serviceroboter wie Haushalts- und Gartenroboter „sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich und erleben einen wahren Boom“. Und weiter: „Ein gewöhnlicher Saugroboter verschlingt das, was vor ihm und unter ihm ist. Dazu gehören nicht nur Staubflocken und Kekskrümel, sondern auch Spinnen und Käfer. Nach der Meinung vieler Menschen sollte man Tiere nicht einfach verletzen oder beseitigen. Man kann den Roboter mit Bilderkennung und Bewegungssensoren ausstatten und ihm beibringen, Lebewesen vor dem Tod zu bewahren.“ Vom Autor liegt nun eine erste Visualisierung vor, die weiter verfeinert und ausgebaut werden soll. Abgebildet ist LADYBIRD, der Saugroboter, der nicht nur Marienkäfer verschont. Der vollständige Nachweis zum erwähnten Artikel: Bendel, Oliver. Ich bremse auch für Tiere: Überlegungen zu einfachen moralischen Maschinen. In: inside-it.ch, 4. Dezember 2013. Über www.inside-it.ch/post/ich-bremse-auch-fuer-tiere-20131204.

LADYBIRD_CLEANER

Abb.: Studie LADYBIRD

Das GOODBOT-Projekt

Wie könnte die angemessene Reaktion eines Chatbots auf heikle Fragen und Aussagen – vorgetragen etwa in Lebenskrisen des Benutzers – aussehen? Wie müsste ein GOODBOT, ein im moralischen Sinne gut und richtig entscheidender und kommunizierender Bot, konzipiert sein, und wie könnte er umgesetzt werden? Diese Fragen bildeten den Ausgangspunkt für ein Praxisprojekt im Kontext der Maschinenethik, das von Oliver Bendel initiiert und von den Studierenden Christian Horn, Mario Moser und Justin Toubia zwischen Juni 2013 und Januar 2014 bearbeitet wurde. Ziel war die Schaffung eines Prototyps, der in Folgeprojekten weiterentwickelt und in den Markt gebracht werden kann. Im GOODBOT werden vielversprechende Ansätze miteinander verbunden und neuartige Strategien entwickelt. Die Studierenden hatten die Idee, mit drei Eskalationsstufen zu arbeiten. Die Aussagen und Fragen des Benutzers werden gewichtet. Wenn der Bot Probleme feststellt, fragt er vorsichtig nach. Wenn sich sein negativer Eindruck verstärkt, spricht er Mut zu und fragt weiter nach. Wenn er merkt, dass sich eine Katastrophe anbahnt, hilft er mit dem Aufruf von Beratungsseiten und mit passenden Notfallnummern. Weitere Informationen zum Projekt enthält eine aktuelle Pressemitteilung der Hochschule für Wirtschaft FHNW.

Verbot 5 Script Tester

Abb.: Aus der Dokumentation des Projekts

Intelligent Agents

Ein Workshop an der Universität Basel in englischer Sprache ist nicht nur für Juristen, sondern auch für Maschinenethiker interessant. „Intelligent Agents – eine juristische Herausforderung“ lautet der Titel. Von selbstständig fahrenden Autos ist die Rede und von Softwareagenten. Auf der Website ist zu lesen: „Der Einsatz solcher Software wirft jedoch zahlreiche rechtliche Probleme auf: Wer ist für Aktionen von eigenständigen Maschinen verantwortlich? Wer haftet, wenn dadurch Menschen zu Schaden kommen? Und wem gehören die Daten, die beim Einsatz dieser Maschinen tagtäglich generiert werden?“ Der Workshop am 7. Februar 2014 wird organisiert von Prof. Dr. Sabine Gless und Prof. Dr. Herbert Zech von der Juristischen Fakultät der Universität Basel in Zusammenarbeit mit dem Swiss Network for International Studies und setzt sich mit rechtlichen Aspekten von Software auseinander, die – auch im Zusammenwirken mit Hardware verschiedener Art – „zu selbstständigem Handeln fähig ist“. Die Teilnahme ist nach Angaben der Hochschule kostenlos, eine Anmeldung per E-Mail bis zum 31. Januar erforderlich, und zwar über die Adresse communication@snis.ch. Weitere Informationen sind über die Agenda auf der Website erhältlich.

Quadrocopter with camera

Abb.: Quadrocopter

Rethinking Machine Ethics

Ein Call for Chapters zum Thema „Rethinking Machine Ethics in the Age of Ubiquitous Technology“ richtet sich u.a. an Philosophen, Informatiker, Robotiker und KI-Experten. Herausgeber des Buchs wird Jeffrey White vom Korean Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) sein. Die Ziele werden auf der Website www.igi-global.com wie folgt beschrieben: „The present volume aims to bind together forward-looking constructive and interdisciplinary visions of moral/ethical ideals, aims, and applications of machine technology, either as extensions of ongoing engineering research or as theoretical approaches to moral/ethical problems employing machine ethics resources within the vast moral landscape confronting machine ethics researchers.“ Ein Abstract muss bis zum 28. Februar 2014 eingereicht werden. Weitere Informationen direkt über www.igi-global.com/publish/call-for-papers/call-details/1227.

Das Tier als Objekt der Moral der Maschine

Der Artikel „Das Tier als Objekt der Moral der Maschine“ von Oliver Bendel ist am 2. Januar 2014 in Telepolis erschienen. Die Beziehung zwischen Tier und Maschine – so heißt es im Teaser – kann in verschiedenen Bereichsethiken untersucht werden, etwa in Tier-, Technik- und Informationsethik. Die Maschinenethik – hier verstanden als Pendant zur Menschenethik – sei eine junge Disziplin und konzentriere sich bisher auf das Verhältnis zwischen Maschine und Mensch. Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der (teil-)autonomen Systeme immer mehr zunimmt und von ihren selbstständig getroffenen Entscheidungen immer mehr Tiere betroffen sind, ist nach Oliver Bendel eine Beschäftigung mit den entstehenden Chancen und Risiken und eine Zusammenarbeit zwischen Tier- und Maschinenethik unumgänglich. Der Artikel kann direkt über http://www.heise.de/tp/artikel/40/40684/ aufgerufen werden.

Abb.: Auch ein Hase ist ein Objekt der Moral

MOOC zu autonomen mobilen Robotern

Am 14. Februar 2014 startet der MOOC „Autonomous Mobile Robots: Introduction to Autonomous Mobile Robots – basic concepts and algorithms for locomotion, perception, and intelligent navigation“. In der Beschreibung auf der Website heißt es: „Robots are rapidly evolving from factory workhorses, which are physically bound to their work-cells, to increasingly complex machines capable of performing challenging tasks in our daily environment. The objective of this course is to provide the basic concepts and algorithms required to develop mobile robots that act autonomously in complex environments. The main emphasis is put on mobile robot locomotion and kinematics, environment perception, probabilistic map based localization and mapping, and motion planning.“ Der Kurs wird u.a. von Prof. Dr. Roland Siegwart, Dr. Paul Furgale und Dr. Margarita Chli geleitet. Er dauert 15 Wochen, bei einer Arbeitsbelastung von fünf Stunden pro Woche. Ob auch auf Maschinen- oder Roboterethik eingegangen wird, ist nicht bekannt.

Die Verbindung von Tier- und Maschinenethik

In der Zeitschrift „Artificial Intelligence & Society“ ist im Dezember 2013 der Artikel „Considerations about the relationship between animal and machine ethics“ von Oliver Bendel erschienen. Es ist einer der ersten Beiträge, der Tierethik und Maschinenethik in einen Zusammenhang stellt. Im Abstract heißt es: „Ethics researches morality in respect to humans and animals. Usually, it implies human morality; therefore, the focus is on human–human relationships (generally in ethics) and human–animal relationships (in animal ethics). Ethics can also deal with the morality of machines such as unmanned aerial vehicles, robots and agents or of self-driving cars and computers in automated trading, in other words more or less autonomous systems and programs.“ Auf solche Systeme wird eingegangen, aber nicht im Verhältnis zum Menschen, sondern zum Tier. Und das ist innerhalb der Maschinenethik neu: „Machine ethics almost exclusively concentrates on machine–human relationships rather than on machine–animal relationships. Before this background, this article contributes some basic considerations about the relationship between animal and machine ethics.“ Am Rande wird eine Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion (Animal-Machine Interaction) vorgeschlagen. „Considerations about the relationship between animal and machine ethics“ ist als „Online-First“-Beitrag auf SpringerLink verfügbar.

Tweets auch zur Maschinenethik

Einer der aktivsten Twitter-Accounts zur Ethik ist „Informationsethik“ mit dem Benutzernamen @Infoethik. In der Kurzbeschreibung heißt es: „Infos zur Informationsethik (Computer-, Netz- und Neue-Medien-Ethik) sowie zu Maschinen-, Technik-, Wirtschafts-, Politik-, Medizin- und Tierethik.“ Es handelt sich um einen klassischen Kurznachrichtendienst, der auf Artikel, Studien und Veranstaltungen hinweist. Die Tweets haben einen strengen Aufbau: Auf den zitierten Titel folgt der Link zum Beitrag, darauf eine Zusammenfassung, die häufig ein weiteres Zitat enthält. In seltenen Fällen steht anstelle der Zusammenfassung ein Kommentar. Jeder Tweet wird verschlagwortet, i.d.R. mit Hashtags zu den Bereichsethiken wie #Informationsethik und #Maschinenethik (als Teilbereichsethik bzw. Pendant zur Menschenethik). „Informationsethik“ ist wie die Plattformen informationsethik.info, informationsethik.net und maschinenethik.net der philosophischen, wissenschaftlichen Ethik verpflichtet.

MOOC zur Technikethik

Der Coursera-Kurs „Technology and Ethics“ von Robert Bailey (The Ohio State University) findet ab 21. April 2014 statt und dauert sieben Wochen. Das Arbeitspensum beträgt laut Anbieter 3 bis 5 Stunden pro Woche, die Sprache ist Englisch. Der Kursinhalt wird wie folgt beschrieben: „Example technologies at play today include nuclear energy; biological manipulations for warfare; robots for taking care of the elderly, and enhancing human capability; the use of technology for surveillance; the cultural changing power of the media which can create unlimited arrays of images real and virtual to support a point of view; and the internet with its world wide connectivity.“ (Website des Anbieters) Ob im Falle der Pflege- und Haushaltsroboter auch die Maschinenethik einbezogen wird, ist nicht bekannt. Die Medizinethik wird sicherlich berücksichtigt. Weitere Informationen über https://www.coursera.org/course/techethics.

Ich bremse auch für Tiere

Der Artikel „Ich bremse auch für Tiere: Überlegungen zu einfachen moralischen Maschinen“ von Oliver Bendel ist am 4. Dezember 2013 in inside-it.ch erschienen (direkt über www.inside-it.ch/post/ich-bremse-auch-fuer-tiere-20131204). Er hebt an mit den Worten: „Wie kann man gute Autos noch besser machen? Oder gute Drucker? Oder gute Sauger? Indem man ihnen Manieren und Moral beibringt. Für das eine ist der Knigge zuständig, für das andere die Philosophie – seit nunmehr 2500 Jahren.“ Es wird kurz erläutert, was Maschinenethik ist und was „Moralisieren“ im vorliegenden Kontext bedeutet – dann werden verschiedene Beispiele genannt, die teilweise auch für IT-Unternehmen relevant sind und mehrheitlich mit dem Leben oder dem Tod von Menschen und Tieren zu tun haben. Konkret werden Chatbots, Haushalts- und Gartenroboter, private Drohnen, selbstständig fahrende Autos, Windkraftanlagen und 3D-Drucker aus Sicht der Maschinenethik skizziert. Damit denkt der Autor das Konzept der einfachen moralischen Maschinen weiter, das er auf der Plattform KMU Business World entwickelt hatte. Der Beitrag endet mit dem Satz: „Jedes (teil-)autonome System steht eines Tages vor der gleichen Herausforderung. Es kann gut sein und bleiben – oder es kann besser werden, als Teil einer technischen und moralischen Evolution.“

Abb.: Ich bremse auch für Tiere

Buridans Robot

Buridans Esel ist in der ursprünglichen Version von Aristoteles ein Mann, der zwischen Speis und Trank verenden muss, weil er genauso hungrig wie durstig ist. Schon dieser Mann ist offensichtlich ein Esel, weil er sich nicht zwischen verschiedenen Dingen mit gleichen Reizen entscheiden kann. Buridan selbst, der zu Unrecht als Urheber des Gleichnisses gilt, spricht von einem Wanderer und einem Segler, in einem Kommentar zu einem Text des alten Griechen auch von einem Hund, der zwei Lebensmittel – um es frei zu übertragen – ratlos beäugt und beschnuppert. Das Grautier haben vermutlich die Gegner des Philosophen und Physikers aus dem 14. Jahrhundert erfunden, um die vermeintliche Eselei zu veranschaulichen. Es handelt sich aber keineswegs um eine solche, sondern um ein Gedankenexperiment, das bis heute von Interesse und Bedeutung ist. Dieses Experiment wird im Artikel „Buridans Robot“ von Oliver Bendel in der modernen Welt durchgeführt. Es geht um maschinelle Dilemmata und mögliche Lösungsstrategien. Der Artikel ist am 20. November 2013 bei Telepolis erschienen.

Abb.: Ist das Buridans Esel?