„Als Polizeiroboter werden unterschiedliche Robotertypen bezeichnet, die in der Polizeiarbeit verwendet werden oder verwendet werden sollen. Sie erkennen auffällige Bewegungen und Tätigkeiten, nehmen verdächtige Geräusche und Gefahrenstoffe wahr und entschärfen Bomben. Sie informieren und kontrollieren Passanten oder begleiten Polizisten bei Einsätzen. Sie sind in der Luft unterwegs, als Drohnen, oder auf dem Boden, als Roboter mit Rädern und Raupen, wenige von ihnen im Wasser. Einige von ihnen weisen eine humanoide Gestalt auf, andere eine animaloide, die Mehrzahl allerdings eine dinghafte, als Kegel respektive Quader mit Ausstülpungen und Öffnungen. Manche von ihnen sind autonom, andere teilautonom, wieder andere ferngesteuert. All diese Maschinen können – bei einem weiten Begriff – als Serviceroboter qualifiziert werden.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag, der am 24. Januar 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Die unterschiedlichen Typen werden vorgestellt. Zudem werden mehrere Beispiele für Polizeiroboter gegeben. So sind oder waren beispielsweise Spot von Boston Dynamics, REEM von PAL Robotics und O-R3 von OTSAW Robotics im Einsatz. Der Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/polizeiroboter-124917 aufgerufen werden.
Es ist gar nicht so einfach, überzeugende Robotertiere herzustellen. Vor allem, wenn es sich um Arten handelt, die wir gut kennen. Mit Roboterhunden hat man früh angefangen. Dem humanoiden Roboter Elektro hat man schon bald nach seiner Entwicklung Ende der 1930er-Jahre den kleinen Sparko an die Seite gestellt, im Jahre 1940. Aibo von Sony gehört zu den am weitesten entwickelten Tierrobotern. Er ist aber sehr teuer. Daneben gibt es viele weitere hundeähnliche Roboter oder Spielzeuge, die mehr oder weniger überzeugen. Sie überzeugen meist mehr als Roboterkatzen – es ist schwer, diese umzusetzen. Roboterhunde und Spielzeughunde benötigen keine Nahrung, nur Strom, und keine ständige Betreuung. Sie lösen auch keine Allergien aus. Dass sie keine Nahrung brauchen, kann für Veganer wichtig sein. Hunde und Katzen sind ein entscheidender Faktor bei der Massentierhaltung. Man kann sie zwar vegan ernähren, aber ob das artgerecht ist, ist umstritten. Prof. Dr. Oliver Bendel wurde von Adrian Lobe zu Roboterhaustieren befragt. Der Artikel mit seinen Aussagen ist am 1. Dezember 2022 in der österreichischen Wochenzeitschrift Die Furche unter dem Titel „Roboterhunde: Aibo statt Balu“ erschienen und kann über www.furche.at/wissen/roboterhunde-aibo-statt-balu-9855359 abgerufen werden.
Das HUGGIE-Projekt an der Hochschule für Wirtschaft FHNW schreitet voran. Unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel wird das vierköpfige Team (Andrea Puljic, Robin Heiz, Ivan De Paola, Furkan Tömen) bis Januar 2023 eine Umarmungspuppe an Benutzern testen. Bereits bekannt ist, dass Wärme und Weichheit der Arme und des Körpers erwünscht sind. Nun wird untersucht, ob z.B. auch Stimme, Vibration und Geruch die Akzeptanz erhöhen. Die Leitfrage des Praxisprojekts ist: Kann ein sozialer Roboter durch Umarmungen und Berührungen zur Steigerung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens beitragen, und welche Faktoren sind dabei zu berücksichtigen? Die Grundlage von HUGGIE ist eine Schneiderpuppe. Hinzu kommen Kleidung, ein Wärmeelement, ein Vibrationselement und ein Audiosystem. Zusätzlich wird ein Duft appliziert. Die Arme werden über unsichtbare Fäden bewegt, sodass aktive Umarmungen möglich sind. Insgesamt entsteht der Eindruck eines Umarmungsroboters. In einem Schweizer Unternehmen fand im November 2022 ein Probelauf mit 65 Probanden statt. Sie wurden von HUGGIE und einem Riesenteddy umarmt. Anhand der Ergebnisse und Eindrücke werden der Fragebogen und die Versuchsanordnung verbessert. Ab Ende November 2022 tritt das Projekt in seine finale Phase, mit Durchführung und Auswertung der Tests.
Simone Luchetta vom Tages-Anzeiger hat Prof. Dr. Oliver Bendel zu Chatbots, Sprachassistenten und sozialen Robotern befragt. Eine Frage war, warum man seit Jahrzehnten davon spreche, dass wir bald Roboter heiraten, aber noch immer nichts dergleichen zu beobachten sei, allenfalls in Japan. Seine Antwort: „Es ist eine alberne Vorstellung, dass wir Chatbots, Sprachassistenten oder Roboter heiraten. Man muss nichts und niemanden heiraten, um eine Beziehung zu führen. In den meisten Fällen dürfte es sich auch um keine echte Ehe handeln. Manchen Produkten liegt ein Zettel bei, den man ausfüllen kann und der über eine Absichtserklärung eine Heirat darstellen soll. Die Maschine selbst hat keine Absichten. Sie hat auch weder Rechte noch Pflichten – und das ist eine schlechte Grundlage für einen Vertrag, der die Ehe letztlich ist. Tatsächlich führen aber viele Menschen eine Beziehung mit einem Sprachassistenten oder einem sozialen Roboter, nicht nur in Japan, sondern auch in den USA oder in Deutschland. Manche haben sogar einen Sexroboter wie Harmony oder gehen zu Liebespuppen in Bordellen. … Letztlich ist und bleibt es eine einseitige Beziehung. Der Roboter interessiert sich nicht für einen, er liebt und hasst einen nicht. Es ist einfach ein Ding, wenn auch ein Ding mit besonderen Eigenschaften. Es ist ein soziales Ding. Und deshalb gehen wir ihm auf den Leim.“ Das Interview umfasste weitere Fragen und Antworten, auch zu kommerziellen Chatbots. Einige Aussagen sind in den Artikel „Meine unheimlich nette Freundin“ eingeflossen, der am 13. und 14. November 2022 in mehreren Schweizer Zeitungen erschienen ist, etwa im Tages-Anzeiger und in der Basler Zeitung. Er ist Teil eines aktuellen KI-Schwerpunkts der Tamedia-Gruppe.
Vom 7. bis zum 9. November 2022 fand an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Olten das Wahlmodul „Soziale Roboter“ statt. In die Wege geleitet und durchgeführt wurde es von Prof. Dr. Oliver Bendel. Fast 60 studentische Teilnehmer, durchgängig aus der Wirtschaftsinformatik (Basel, Olten und Brugg-Windisch), waren vor Ort. Der Informations- und Maschinenethiker führte in die Robotik und in die Soziale Robotik ein. Dann stellte er Überlegungen aus ethischer Sicht an und erläuterte die Zusammenhänge zwischen sozialen Robotern und Servicerobotern. Zudem waren tierfreundliche Maschinen ein Thema. Ein externer Vortrag stammte von Sara Zarubica, einer ausgebildeten Entwicklerin und studierten Wirtschaftsinformatikerin. Sie präsentierte ein auf Pepper basierendes Lernspiel, das sie 2022 im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entwickelt hatte. Ein weiterer Vortrag wurde von Carolyn Hettinger gehalten, die an der Hochschule München ihre Bachelorarbeit über Paro aus Sicht der Akteur-Netzwerk-Theorie schreibt. An allen drei Tagen waren Pepper, NAO, Alpha Mini, Cozmo und Hugvie zugegen. Sie führten ihre Fähigkeiten vor und interagierten und kommunizierten mit den Anwesenden. Am letzten Tag konzipierten und illustrierten die Studenten und Studentinnen in Gruppenarbeiten zehn verschiedene soziale Roboter, die nützlich und sinnvoll sind und sich im Markt behaupten können. Das Wahlmodul wurde zum ersten Mal im November 2021 durchgeführt. Im Februar 2023 findet es bereits wieder statt, innerhalb der Betriebsökonomie in Brugg-Windisch.
Am 2. September 2022 fand an der Hochschule für Wirtschaft FHNW das Kick-off-Meeting zum HUGGIE-Projekt statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel wird das vierköpfige Team bis Januar 2023 einen Umarmungsroboter bauen und an Benutzern testen. Dies war bereits 2020 geplant, wurde aber durch die Pandemie vereitelt. Stattdessen erarbeiteten Leonie Stocker und Ümmühan Korucu theoretische Grundlagen und führten eine Onlinebefragung durch. Die Ergebnisse wurden im Buch „Soziale Roboter“ unter dem Titel „In den Armen der Maschine“ veröffentlicht. Der soziale Roboter HUGGIE soll zu einem guten Leben beitragen, indem er Menschen berührt und umarmt. Bereits bekannt ist, dass Wärme und Weichheit der Arme und des Körpers gewünscht werden. Nun wird untersucht, ob z.B. auch Töne, Stimmen, Vibrationen und Gerüche die Akzeptanz erhöhen. Auch das Aussehen soll variiert werden: Möchte man eher von einem weiblich oder männlich anmutenden Roboter umarmt werden? Eher von einem tierähnlichen oder einem menschenähnlichen? Was ist mit einem Teddybären? Die Leitfrage des Praxisprojekts ist: Kann ein sozialer Roboter durch Umarmungen und Berührungen zur Steigerung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens beitragen, und welche Faktoren sind dabei zu berücksichtigen? Letztlich sollen Roboter dieser Art vor allem in Extremsituationen eingesetzt werden, bei Krisen und Katastrophen, bei Krankheiten, mit denen Isolation verbunden ist, oder bei Marsflügen.
Der Nachmittag des dritten Tags der Robophilosophy 2022 startete mit drei Sessions und einem Workshop. Session 17 („Social Norms and Roles II“) wurde bestritten von Jaime Banks („Breaking the Typecast? Moral Status and Trust in Robotic Moral Patients“, mit Kevin Koban und Brad Haggadone), Tom Coggins („Called Back on Stage: Dramaturgic Analysis, Domestic Social Robots, and Privacy“) sowie Keren Mazuz („Folding and Unfolding Human-Humanoid Robot Interactions: Through an Anthropological Analysis of Play“, mit Ryuji Yamazaki). Keren Mazuz ging auf den Telenoid ein, der aus der Forschung von Hiroshi Ishiguro bekannt ist (und der ein Vorgänger und Verwandter von Hugvie ist). Nach der Kaffeepause hielt Rachid Alami die unterhaltsame und reichhaltige Keynote „Decisional issues for Human-Robot Joint Action“. Er zeigte einen Ausschnitt aus dem Film „Modern Times“ (1936) von und mit Charlie Chaplin mit einem Fütterroboter, erwähnte Systeme und Konzepte wie BDI Systems, wobei die Abkürzung für „beliefs“, „desires“ und „intentions“ steht, und die Human-Robot Joint Action. Danach fuhr man mit dem Schiff zum Dinner auf das Suomenlinna Fortress Island.
Der Vormittag des dritten Tags der Robophilosophy 2022 begann mit der Keynote „Robots, Institutional Roles and Functions“ von Seumas Miller. Er schloss bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften von Robotern kategorisch aus, was in der Diskussionsrunde die Kritiker auf den Plan rief. Seine Behauptung, Roboter könnten keine moralischen Agenten (also keine moralischen Subjekte) sein, konterte Catrin Misselhorn, eine erfahrene Maschinenethikerin, mit der Feststellung, sie könnten durchaus funktionale moralische Agenten sein, wenn auch keine vollständigen. Tatsächlich werden seit vielen Jahren moralische Maschinen in genau diesem Sinne gebaut: Sie erhalten moralische Regeln und halten sich daran. Es folgten am Vormittag drei Sessions und ein Workshop. Bei Session 12 („HRI I“) sprachen u.a. Kerstin Fischer und Johanna Seibt. Session 14 („Social norms and roles I“) wurde mit Vorträgen von Anna Strasser und Michael Wilby („The AI-Stance: Crossing the Terra Incognita of Human-Machine Interactions?“), Kirsikka Kaipainen („Identifying Opportunities for Social Robots in Youth Services: A Case Study of a Youth Guidance Center“, mit Salla Jarske und Kaisa Väänänen) sowie Laetitia Tanqueray und Stefan Larsson („What Norms Are Social Robots Reflecting? A Socio-Legal Exploration on HRI Developers“) bespielt. Danach ging es in die Mittagspause.
Der zweite Tag der Konferenz wurde von einem Vortrag von Virginia Dignum über „Responsible AI: From Principles to Action“ eröffnet. Bis zum Lunch gab es vier parallele Sessions. Session 6 („Robots in Elderly Care“) umfasste die Talks von Migle Laukyte („Right to Robot or a Duty to Older Generations“) und Peter Remmers („Social Robots in Care Facilities“, zusammen mit Nele Fischer). Workshop 3 („ELSI of the Avatar Symbiotic Society“) wurde von Hiroshi Ishiguro mit „Realisation of the Avatar Symbiotic Society: The Concept and Technologies“ eröffnet. Anders als 2018 war er nicht vor Ort, sondern über Zoom zugeschaltet. Seine Vision ist, dass im Jahre 2050 viele Menschen einen oder mehrere Avatare besitzen, wobei er damit nicht virtuelle, sondern physische Repräsentanten meint. Der eine oder andere Teilnehmer fragte sich, warum er nicht seinen eigenen Avatar, den Geminoid, nach Helsinki geschickt hatte. Parallel fanden drei Sessions statt. In Session 7 („Relational Accounts“) stellte Miriam Gorr in „How We Respond to Robots and Whether It Matters Morally“ die Ansätze von John Danaher, Robert Sparrow and Mark Coeckelbergh zum moralischen Status von Maschinen auf den Prüfstand. Nach der Kaffeepause folgten zwei Workshops und zwei Sessions. In Session 10 („Robots in Healthcare II“) ging Iva Apostolova auf „The Significance of the Sense of Touch for the Use of Social Robots in Care Settings“ ein. Oliver Bendel wies in der Diskussionsrunde auf Umarmungsroboter, Liebespuppen und Sexroboter hin. Den Schlusspunkt bildete die Keynote „Socially Assistive Robotics – Methods and Implications for the Future of Work and Care“ von Maja Matarić. Sie kombiniert die Präsenz der Roboter und deren Funktionen mit Mixed Reality. Danach ging es in die nahegelegene City Hall, wo die Stadt Helsinki die Wissenschaftler empfing und umsorgte.
Choices war im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel, Technikphilosoph, Informations- und Maschinenethiker aus Zürich. Es ging um Serviceroboter und um soziale Roboter, um das Verhältnis zu ihnen und die Beziehungen mit ihnen. Auch die Stimmen von Robotern und Sprachassistenten waren ein Thema. Die Stimme allein hat eine große Anziehungskraft und bringt uns dazu, uns in jemanden oder etwas zu verlieben. 1989 startete das Magazin als Filmkunstmagazin in Köln. Heute wird es laut Website auch gerne gelesen im Kölner Umland, in Leverkusen und in Bonn. Zugleich hat es sich thematisch erweitert und gewandelt. Es versteht sich als ein breit aufgestelltes Kulturmagazin entwickelt, ohne dass das Augenmerk auf Filmkunst vernachlässigt werde. „Seit gut einem Jahr wurde choices erweitert durch Beiträge zu streitbaren Themen, wie z.B. das Juni-Thema EUROPA IN KÖLN.“ (Website choices.de) Das Interview mit dem Titel „Wir werden Menschen an Androiden verlieren“ ist am 25. Juli 2022 in der Onlineausgabe erschienen. Zusätzlich gibt es eine kürzere Version in der Printausgabe.
Das CARE-MOMO („MOMO“ steht für „Morality Module“ bzw. „Moralmodul“) soll den Assistenzroboter Lio von F&P Robotics erweitern. Es baut auf dem MOME auf, dem Moralmenü, das bereits 2019/2020 entwickelt und 2020 auf der Robophilosophy vorgestellt wurde. Mit Hilfe von Schiebereglern auf dem Display von Lio kann der Pflegebedürftige (bei Bedarf zusammen mit der Pflegekraft oder dem Angehörigen) seine Präferenzen wählen und so auf einfache Weise seine moralischen Vorstellungen und grundsätzlichen Einstellungen übertragen. Marc Heimann erarbeitete ab Frühjahr 2022 im Rahmen seiner Abschlussarbeit die Optionen, die in einem Brainstorming mit dem Betreuer Oliver Bendel ergänzt und von F&P Robotics begutachtet wurden. Implementiert wird bis Mitte August ein Moralmenü, das die drei Bereiche „Soziales“, „Transparenz“ und „Funktionalität“ umfasst. Unter „Soziales“ findet sich etwa die Frage „Soll Lio diskret sein, wenn ich in einer intimen Situation bin?“. Der Roboter soll sich gegebenenfalls wegdrehen oder zeitweise ausschalten. Der Bereich „Transparenz“ enthält die Frage „Soll Lio mitteilen, wenn die Kamera eingeschaltet oder benutzt wird?“. Das CARE-MOMO wird als Webservice mithilfe von Spring prototypisch umgesetzt. Verwendet werden HTML, CSS und JavaScript sowie das Bootstrap-Framework für die Webseite und Java, JSON und REST für die Services und das Back-End. Die Firma entscheidet dann in der Folge, ob das Moralmodul gesamthaft oder teilweise für das Produkt übernommen wird.
Abb.: 20 Konzepte/Artefakte der Maschinenethik und Sozialen Robotik
In seiner Abschlussarbeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW untersucht Alan Chethipuzha aus Bern den Einsatz von Robotern bei der Polizei. Er erarbeitet begriffliche und technische Grundlagen, beschreibt Beispiele aus der ganzen Welt und stellt ethische Überlegungen an. Über zwei Expertengespräche hat er bereits wichtige Erkenntnisse zu Theorie und Praxis erhalten. Nun versucht er über eine Onlineumfrage etwas über die Haltung der Bevölkerung zu Sicherheits-, Überwachungs- und Polizeirobotern in der Schweiz in Erfahrung zu bringen. Vom 2. bis zum 16. Juni 2022 kann man teilnehmen. Zu gewinnen gibt es 2-mal 25 Franken. Die Onlineumfrage kann über forms.office.com/r/6Chi3Kc3kG aufgerufen werden. Auftraggeber und Betreuer der Abschlussarbeit ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Er forscht und schreibt seit Jahren über Sicherheitsroboter. Auf der Robophilosophy 2022, der wichtigsten Konferenz zu sozialen Robotern aus gesellschaftlicher Perspektive, trägt er im August 2022 zum Thema „Robots in Policing“ vor. Davon unabhängig liegen im selben Monat die Ergebnisse von Alan Chethipuzha vor.
Abb.: Kein Roboter, aber ein spezielles Fahrzeug der Polizei
„In Berlin gibt es ein Bordell nur mit Sexpuppen. Auf Wunsch mit Sprache … dann sitzt eine Frau im Nachbarszimmer. Und gibt der Puppe eine Stimme …“ Mit diesen Worten wandte sich die BILD am 3. Mai 2022 an den Informations- und Maschinenethiker und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich. Er meinte dazu: „Dieser Fall – die Kombination von Puppe und Frau – ist hochinteressant. In gewisser Weise kommen Telefonsex und Liebespuppe zusammen. Man hat einen künstlichen Körper im Arm und eine menschliche Stimme im Ohr. Man kann das einen neuartigen Cyborg nennen, oder auch einen umgedrehten Cyborg, denn die Grundlage ist ein Artefakt. Das erinnert mich übrigens an die Umarmungspuppe Hugvie, die ich auch im Büro als Anschauungsobjekt habe. Hugvie hat eine Tasche am Kopf, in die das Smartphone reinkommt. Man telefoniert mit seinen Liebsten – Verwandten oder Freunden – und umarmt zugleich die Puppe. Grundsätzlich ist zwischen Sex- oder Liebespuppen auf der einen Seite und Sexrobotern auf der anderen Seite zu unterscheiden, wobei es Zusammenhänge gibt.“ Es folgten weitere Fragen und Antworten. Der Artikel zum Thema erschien am 4. Mai in der BILD und wurde am 7. Mai von der britischen Boulevardpresse aufgegriffen, etwa von The Sun und Daily News.
Im April 2022 ist das Buch „Faktor Mensch“ (Hrsg. Kristin Weber und Stefan Reinheimer) bei Springer Vieweg erschienen. Ein Beitrag von Oliver Bendel widmet sich Sexrobotern. Aus dem Abstract: „Ausgangspunkt für den vorliegenden Beitrag ist die Hypothese, dass Sexpuppen und Sexroboter nicht nur für Sex geeignet sind. Dies bedeutet, dass man sie nicht nur als lebensgroßes Sexspielzeug sehen muss und sie mehrere Funktionen erfüllen können. Dazu gehören das Führen von Gesprächen, das Ausgestalten von Charakteren und das Eingehen von Beziehungen. Sexroboter könnten aber ebenso neben Pflegeroboter treten oder mit ihnen verschmelzen, und sie könnten in Massage, Physiotherapie und Sexualtherapie sinnvoll sein. Damit zeigt sich, dass die Grenzen zwischen verschiedenen Typen sozialer Roboter fließend sind. Zudem ist es möglich, Liebespuppen und Sexroboter als Figuren in der Unterhaltungsbranche einzusetzen. Der Beitrag versucht mit Hilfe der Literatur und von eigenen Beobachtungen, die genannte Hypothese zu belegen. Es stellt sich heraus, dass Sexpuppen und Sexroboter bereits heute vielfältige Funktionen haben. In Zukunft könnten sie zudem in Pflege und Therapie sowie in Unterhaltung, Film und Musik eine wichtige Rolle spielen. Allerdings ist ihre hypersexuelle Gestaltung ein Problem, und es stellt sich die Frage, ob eher durchschnittliche Androiden als Grundlage für unterschiedliche Anwendungen genommen werden sollten. Letztlich ergibt sich Forschungsbedarf, der auch aus der Sozialen Robotik heraus gedeckt werden kann.“ Der Beitrag „Sexroboter als soziale Roboter für unterschiedliche Bedürfnisse und Anliegen“ kann wie das gesamte Buch über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-34524-2 heruntergeladen bzw. bezogen werden.
In der Gastronomie findet man auf der ganzen Welt verschiedene Modelle von Servicerobotern und sozialen Robotern. Hinter dem Tresen sind Cobots, die Kaffee zubereiten (Kaffeeroboter oder robotische Baristas) und Cocktails mixen. Im Raum sind Transport- und Bedienroboter wie BellaBot unterwegs. BellaBot hat ein Display, auf dem ein Katzengesicht zu sehen ist. Adrian Lobe hatte Prof. Dr. Oliver Bendel im letzten Jahr zu diesem Thema interviewt. Der Artikel ist am 9. Dezember 2021 unter dem Titel „Die miauende Robo-Kellnerin“ in der TAZ erschienen und kann hier aufgerufen werden. Eine Abschlussarbeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW von Lea Peier soll nun den Einsatz von Robotern hinter dem Tresen näher beleuchten. Wie sind die Roboter zu klassifizieren – als Serviceroboter mit sozialen Merkmalen? Wie sind sie gestaltet, wie sind sie aufgebaut, was beherrschen sie und was nicht – und wie verändern sie das Verhältnis zwischen einer (meist immer noch anwesenden) Bedienung und einem Gast? Welche technischen, ökonomischen, sozialen und ethischen Herausforderungen ergeben sich? Dank der Firma F&P Robotics kann die Studentin Einblicke in den Einsatz des Roboters Barney gewinnen. Die Betreuung hat Oliver Bendel übernommen. Die Resultate liegen im August 2022 vor.
Andrea Buzzis Podcast „E-Health Pioneer“ ist „der Business-Podcast für den digitalen Gesundheitsmarkt – ausgezeichnet mit dem Silber Award der VISION.A Awards 2021 in der Kategorie Bester Podcast Healthcare“ (Website The Medical Network). Ihre Interviewgäste sind – so die Website – Gründer, Innovatoren und Akteure im E-Health-Bereich. „Der Podcast regt den Dialog zwischen Unternehmen, Patienten und Ärzten an und verschafft digitalen Gesundheitsprodukten Gehör. Jeden zweiten Donnerstag erscheint eine neue Folge mit und für Gründer, Ärzte, Versicherungsunternehmen und alle Menschen, die jetzt und in Zukunft von digitaler Gesundheit profitieren werden.“ (Website The Medical Network) Seit dem 10. Februar 2022 ist der Podcast „Robben gegen den Pflegenotstand?“ mit Prof. Dr. Oliver Bendel zu hören. Der Informations- und Maschinenethiker geht auf Pflege- und Therapieroboter ein und vertritt die Meinung, dass diese Pflegekräfte und -bedürftige unterstützen können, aber keine Lösung für den Pflegenotstand sind. Helfen würden dagegen eine bessere Bezahlung und mehr Respekt. Der Podcast kann über themedicalnetwork.de/homepage-main/podcast/ aufgerufen werden.