Proceedings of the 14th International Conference on Social Robotics

The proceedings of ICSR 2022 were published in early 2023. Included is the paper „The CARE-MOMO Project“ by Oliver Bendel and Marc Heimann. From the abstract: „In the CARE-MOMO project, a morality module (MOMO) with a morality menu (MOME) was developed at the School of Business FHNW in the context of machine ethics. This makes it possible to transfer one’s own moral and social convictions to a machine, in this case the care robot with the name Lio. The current model has extensive capabilities, including motor, sensory, and linguistic. However, it cannot yet be personalized in the moral and social sense. The CARE-MOMO aims to eliminate this state of affairs and to give care recipients the possibility to adapt the robot’s ‚behaviour‘ to their ideas and requirements. This is done in a very simple way, using sliders to activate and deactivate functions. There are three different categories that appear with the sliders. The CARE-MOMO was realized as a prototype, which demonstrates the functionality and aids the company in making concrete decisions for the product. In other words, it can adopt the morality module in whole or in part and further improve it after testing it in facilities.“ The book (part II of the proceedings) can be downloaded or ordered via link.springer.com/book/10.1007/978-3-031-24670-8.

Fig.: A CARE-MOMO for Lio

Das CARE-MOMO in Zürich und Florenz

Seit 2012 wurden von Prof. Dr. Oliver Bendel und seinen Teams 13 Artefakte der Maschinenethik und Sozialen Robotik entwickelt, vor allem Prototypen (Chatbots, Sprachassistenten und tierfreundliche Maschinen). Dabei verwendeten sie in mehreren Fällen eigene Ansätze wie annotierte Entscheidungsbäume und das Moralmenü (MOME). Das jüngste Ergebnis ist das CARE-MOMO („MOMO“ steht für „Morality Module“ bzw. „Moralmodul“), das von Marc Heimann an der Hochschule für Wirtschaft FHNW umgesetzt wurde und den Assistenzroboter Lio von F&P Robotics erweitern soll. Es baut auf dem MOME von 2019/2020 auf, das auf der Robophilosophy vorgestellt wurde. Mit Hilfe von Schiebereglern auf dem Display von Lio kann der Pflegebedürftige (bei Bedarf zusammen mit der Pflegekraft oder dem Angehörigen) seine Präferenzen wählen und so auf einfache Weise seine moralischen und sozialen Vorstellungen und grundsätzlichen Haltungen übertragen. Implementiert wurde ein Moralmenü, das die drei Bereiche „Soziales“, „Transparenz“ und „Funktionalität“ umfasst. Unter „Soziales“ findet sich die Frage „Soll Lio diskret sein, wenn ich in einer intimen Situation bin?“. Der Roboter soll sich gegebenenfalls wegdrehen oder zeitweise ausschalten. Der Bereich „Transparenz“ enthält die Frage „Soll Lio mitteilen, wenn die Kamera eingeschaltet oder benutzt wird?“. Ende Oktober 2022 wurde das CARE-MOMO bei F&P Robotics in Glattbrugg bei Zürich präsentiert. Der CEO Michael Früh zeigte sich interessiert, einzelne Elemente des Moralmoduls bei Lio zu übernehmen. In den kommenden Wochen wird dies im Einzelnen geprüft. Am 15. Dezember findet eine Demonstration des CARE-MOMO durch Oliver Bendel und Marc Heimann bei der ICSR statt, einer der führenden Konferenzen der Sozialen Robotik. Dieses Mal trifft man sich in Florenz. Bereits zwei Tage vorher stellt der Maschinenethiker die Erfindung und ihre Geschichte in einem Vortrag auf einem der Workshops vor.

Abb.: Die Funktionsweise des CARE-MOMO

The Morality Module at the ICSR 2022

Two of the most important conferences for social robotics are Robophilosophy and ICSR. After Robophilosophy, a biennial, was last held in Helsinki in August 2022, ICSR is now coming up in Florence (13 – 16 December 2022). „The 14th International Conference on Social Robotics (ICSR 2022) brings together researchers and practitioners working on the interaction between humans and intelligent robots and on the integration of social robots into our society. … The theme of this year’s conference is Social Robots for Assisted Living and Healthcare, emphasising on the increasing importance of social robotics in human daily living and society.“ (Website ICSR) The committee sent out notifications by October 15, 2022. The paper „The CARE-MOMO Project“ by Oliver Bendel and Marc Heimann was accepted. This is a project that combines machine ethics and social robotics. The invention of the morality menu was transferred to a care robot for the first time. The care recipient can use sliders on the display to determine how he or she wants to be treated. This allows them to transfer their moral and social beliefs and ideas to the machine. The morality module (MOMO) is intended for the Lio assistance robot from F&P Robotics. The result will be presented at the end of October 2022 at the company headquarters in Glattbrugg near Zurich. More information on the conference via www.icsr2022.it.

Fig.: A cathedral in Florence

CARE-MOMO-Projekt abgeschlossen

Die Abschlussarbeit von Marc Heimann mit dem Titel „CARE-MOMO“ beschreibt die Implementierung eines Moralmoduls für den Pflegeroboter Lio. Damit werden frühere Projekte fortgesetzt, vor allem die Entwicklung eines Moralmoduls für einen Chatbot (MOBO-MOME) aus dem Jahre 2020. Die Forschungsfrage lautet: „Welche moralischen Probleme treten beim Einsatz eines Pflegeroboters wie Lio auf und wie kann eines von ihnen mithilfe von Ansätzen der Maschinenethik gelöst werden?“ (Abstract Bachelorarbeit) „Durch Expertengespräche mit der Firma F&P Robotics AG und Interviews mit Mitarbeitenden, welche Lio täglich nutzen, konnten einige dieser moralischen Probleme identifiziert werden. Auch bereits bekannte moralische Problemsituationen von Robotern in der Pflege wurden durch wissenschaftliche Literaturrecherche der Sammlung hinzugefügt.“ (Abstract Bachelorarbeit) Des Weiteren wurden die Akzeptanz gegenüber und das Interesse an Robotern in der Pflege analysiert. Mit dem gesammelten Wissen entwickelte Marc Heimann anschließend einen „Prototyp eines Moralmoduls …, welches ein Moralmenü beinhaltet, das den Benutzer Lios Verhalten … individuell anhand der moralischen Probleme anpassen lässt“, und zwar auf einfache Weise mit Hilfe von Schiebereglern. Zur Verfügung stehen die Bereiche Soziale Aspekte, Transparenz und Funktionalität. „Umgesetzt wurde das Moralmodul als Webservice, damit Lio es in Zukunft auf einem Tablet zur Verfügung stellen kann.“ (Abstract Bachelorarbeit) Dabei kann es sich um das integrierte Display oder ein separates Tablet handeln. Im Herbst werden die Ergebnisse dem Unternehmen vorgestellt, das in Glattbrugg bei Zürich seinen Sitz hat. Ein Video zum Projekt findet sich in der Videosektion oder direkt auf YouTube.

Abb.: Lio von F&P Robotics

Der diskrete Pflegeroboter

Das CARE-MOMO („MOMO“ steht für „Morality Module“ bzw. „Moralmodul“) soll den Assistenzroboter Lio von F&P Robotics erweitern. Es baut auf dem MOME auf, dem Moralmenü, das bereits 2019/2020 entwickelt und 2020 auf der Robophilosophy vorgestellt wurde. Mit Hilfe von Schiebereglern auf dem Display von Lio kann der Pflegebedürftige (bei Bedarf zusammen mit der Pflegekraft oder dem Angehörigen) seine Präferenzen wählen und so auf einfache Weise seine moralischen Vorstellungen und grundsätzlichen Einstellungen übertragen. Marc Heimann erarbeitete ab Frühjahr 2022 im Rahmen seiner Abschlussarbeit die Optionen, die in einem Brainstorming mit dem Betreuer Oliver Bendel ergänzt und von F&P Robotics begutachtet wurden. Implementiert wird bis Mitte August ein Moralmenü, das die drei Bereiche „Soziales“, „Transparenz“ und „Funktionalität“ umfasst. Unter „Soziales“ findet sich etwa die Frage „Soll Lio diskret sein, wenn ich in einer intimen Situation bin?“. Der Roboter soll sich gegebenenfalls wegdrehen oder zeitweise ausschalten. Der Bereich „Transparenz“ enthält die Frage „Soll Lio mitteilen, wenn die Kamera eingeschaltet oder benutzt wird?“. Das CARE-MOMO wird als Webservice mithilfe von Spring prototypisch umgesetzt. Verwendet werden HTML, CSS und JavaScript sowie das Bootstrap-Framework für die Webseite und Java, JSON und REST für die Services und das Back-End. Die Firma entscheidet dann in der Folge, ob das Moralmodul gesamthaft oder teilweise für das Produkt übernommen wird.

Abb.: 20 Konzepte/Artefakte der Maschinenethik und Sozialen Robotik

Das CARE-MOMO für Lio und Co.

Immer mehr Roboter werden im Pflegebereich eingesetzt. Die meisten von ihnen sind Prototypen, einige sogar Produkte, die in kleinen Serien hergestellt werden, wie Lio und P-CARE von F&P Robotics. Die Maschinenethik erforscht und schafft moralische Maschinen. Diese lassen sich oft von bestimmten Werten oder Metaregeln leiten, sie folgen vorgegebenen Regeln oder sie lernen aus Situationen und passen ihr Verhalten an. Das CARE-MOMO („MOMO“ steht für „Moralmodul“) ist ein Moralmodul, das Lio erweitern kann. Es baut auf dem MOME auf, dem Moralmenü, das bereits 2019/2020 entwickelt und 2020 auf der Robophilosophy vorgestellt wurde. Mit Hilfe von Schiebereglern auf dem Display von Lio kann der Patient seine Präferenzen wählen und so auf einfache Weise seine sittlichen und moralischen Vorstellungen übertragen. Dabei wird auf eine 1:1-Beziehung zwischen Mensch und Maschine fokussiert. Marc Heimann erarbeitete im Rahmen seiner Abschlussarbeit bereits mehrere Vorschläge, die in einem Brainstorming mit dem Betreuer Oliver Bendel am 19. Mai 2022 ergänzt wurden. Das CARE-MOMO ist das dreizehnte Artefakt, das im Arbeitsbereich von Oliver Bendel entsteht. Mehrere davon – etwa LIEBOT, LADYBIRD oder HAPPY HEDGEHOG – wurden bei internationalen Konferenzen vorgestellt und haben mediale Aufmerksamkeit erregt. Das CARE-MOMO-Projekt begann im März und läuft noch bis August 2022. Das Ergebnis ist eine prototypische Umsetzung des Moralmoduls.

Abb.: Das CARE-MOMO ist das 13. Artefakt

CARE-MOMO

On July 22, 2021, Prof. Dr. Oliver Bendel, as client, submitted a project to the School of Business FHNW, entitled „CARE-MOMO: A Morality Module for a Care Robot“. There are more and more robots being used in nursing and care. Most of them are prototypes, some – like Lio and P-Care from F&P Robotics – are products that are manufactured in small series. Machine ethics researches and creates moral machines. These are often guided by certain values or meta-rules, they follow predetermined rules, or they learn from situations and adapt their behavior. Michael Anderson and Susan L. Anderson presented their value-driven eldercare robot at the 2019 Berlin Colloquium by invitation of Oliver Bendel. He and his teams have created 16 concepts and implementations of moral machines and social robots over the past decade. He has been researching systems and robots in the healthcare sector for just as long. The CARE-MOMO is a morality module for a robot in the manner of Lio. The idea is that the robot acquires clearly delimited moral abilities in addition to its usual abilities. The focus is to have it perform an act or speech act with high reliability based on a moral assumption or reasoning, with a clearly identifiable benefit to the caregiver or the care recipient. The result is a morality module that can in principle be used by a robot like Lio. In August 2021, it will be decided whether the project can be implemented in this form.

Fig.: LIO with magnetic eyes