Der moralische Status von Maschinen

Die aktuelle Ausgabe von Ethik & Unterricht (3/2021) trägt den Titel „Digitale Spielewelten“. Auf der Website des Verlags heißt es: „Digitale Spiele sind in der Freizeitkultur und Lebenswelt der meisten Schülerinnen und Schüler fest verankert. In jüngerer Zeit haben sich zahlreiche didaktische Vorschläge dem Einsatz von digitalen Spielen auch im Philosophie- und Ethikunterricht zugewandt. Bei einigen Lehrkräften mögen Unsicherheiten bestehen. Überwiegen die motivationalen Vorteile oder wiegen die skeptischen Bedenken zum sinnvollen Einsatz von Computerspielen im Unterricht schwerer? Die Beiträge richten sich auch an Lehrkräfte, die mit digitalen Spielen Neuland betreten. Es sollen dabei Möglichkeiten aufzeigt werden, wie man mit oder durch solche Spiele neue Konzepte im Philosophieunterricht entwickeln kann.“ (Informationstext auf der Website) Zum Begleitmaterial gehört u.a. eine Zusammenfassung eines Artikels von Oliver Bendel, der zuerst in der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (6-8/2018) erschienen ist und – so der Titel – „Überlegungen zur Disziplin der Maschinenethik“ anstellt. In Ethik & Unterricht lautet der Titel „Über den moralischen Status von Maschinen“. Der Informationsethiker und Maschinenethiker ist der Ansicht, dass Robotern keine Rechte zukommen. Auch Pflichten im engeren Sinne haben sie nicht – sie können wohl aber Aufgaben übernehmen und sich dabei an moralische Regeln halten, die man ihnen vorgegeben hat. In diesem Falle sind sie sogenannte moralische Maschinen („moral machines“), also Maschinen mit einer künstlichen Moral („artifical morality“).

Abb.: Auch dieser Roboter kann keine Rechte haben

Roboter in Ethik & Unterricht

„Eine Auseinandersetzung mit der Digitalisierung berührt zentrale ethische Fragestellungen. Hierunter fallen Themen wie Identität, Sinnfindung, Persönlichkeitsentfaltung und Selbstverwirklichung ebenso wie Fragen nach informationeller Selbstbestimmung, Handlungs-, Informations- und Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Humanität, Verantwortung, Frieden und Sicherheit. Aspekte der Technikethik und des Umweltschutzes, die Folgen der Globalisierung, Digitalisierung und Vernetzung sowie die Diskussion verschiedener Gesellschaftsmodelle stehen ebenfalls zur Diskussion.“ (Website E & U) Dies schreibt die Zeitschrift Ethik & Unterricht zu ihrer neuen Ausgabe (Nr. 2/2021) mit einem Schwerpunkt zur Digitalisierung. Die Hauptbeiträge zu Robotik und Maschinenethik stammen von Oliver Bendel (Professor für Wirtschaftsinformatik sowie Informations- und Maschinenethik an der Fachhochschule Nordwestschweiz; „Serviceroboter aus ethischer Sicht: Herausforderungen und Grenzen ihres Einsatzes“) und Catrin Misselhorn (Professorin für Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen; „Künstliche Intelligenz und Ethik: Leitlinien für moralische Maschinen“). Die Ausgabe ist über www.friedrich-verlag.de/shop/digitalisierung-541086 erhältlich.

Abb.: Roboter aus Sicht der Ethik