Umweltfreundliche Roboterautos

An der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW untersucht ein Student seit Anfang Oktober 2015, ob Fahrerassistenzsysteme (FAS) und autonome Autos zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz beitragen können. FAS unterstützen den Lenker von Kraftfahrzeugen und übernehmen in bestimmten Fällen seine Aufgaben. Selbstständig fahrende oder autonome Autos bewegen sich als Prototypen durch die Städte und Landschaften, in den USA genauso wie in Europa und Asien. Im Projekt werden vorhandene umweltfreundliche Technologien betrachtet. Beispielsweise haben manche PKW eine Standby-Funktion, die sich vor Ampeln und in Staus aktivieren lässt. Es sollen aber auch neue Technologien für das Energiesparen, die Reduktion von Schadstoffemissionen, die Verkehrsoptimierung und -lenkung etc. vorgestellt und allenfalls vorgeschlagen werden. Auch LKW sollen einbezogen werden. Es wird bis Januar 2016 eine knappe Studie entstehen, die Möglichkeiten darstellt und diskutiert. In der Vertiefung Umwelt und Management im Studiengang Energie- und Umwelttechnik werden immer wieder hochaktuelle Fragestellungen definiert. Betreuer der Arbeit ist Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW.

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Abb.: Können Roboterautos umweltfreundlich sein?

Auto, Motor, Spaß

Lustiges und Ernstes war beim Auto-Motor-Sport-Kongress 2015 in Stuttgart zu vernehmen. Winfried Hermann, seines Zeichens Verkehrsminister in Baden-Württemberg, sorgte sich um sein bestes Stück: „Autonomes Fahren ist die Entmannung des deutschen Autofahrers“, sagte der grüne Politiker laut der Süddeutschen Zeitung vom 11. April 2015. Rafael Capurro, Informationsethiker, begab sich auf das Gebiet der Maschinenethik und ging auf die Moral des Autos ein, oder genauer auf die des Menschen, die auf sein bestes Stück übertragen wird. Er bemerkte laut auto-motor-sport.de, man könne die Philosophie „Ich bremse auch für Tiere“ in solch ein System einbetten. Wer sich für Fahrerassistenzsysteme und Roboterautos nicht nur mit Blick auf Menschen interessiert, sei u.a. auf die Artikel „Das Tier als Objekt der Moral der Maschine“ (Telepolis, 2014), „Fahrerassistenzsysteme aus ethischer Sicht“ (Zeitschrift für Verkehrssicherheit, 2013) und „Considerations about the Relationship between Animal and Machine Ethics“ (AI & SOCIETY) von Oliver Bendel verwiesen. Und natürlich auf seinen Beitrag „Ich bremse auch für Tiere: Überlegungen zu einfachen moralischen Maschinen“ von 2013, erschienen in der Schweizer Zeitschrift inside-it.ch.

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Abb.: Friede und Liebe den Tieren

ROBOCAR

Selbstständig fahrende Autos (Roboterautos) und Fahrerassistenzsysteme (FAS) können dabei helfen, Verletzungen zu vermeiden und Leben zu retten. Wenn sie sich in moralisch relevanten Kontexten entscheiden müssen, können sie als moralische Maschinen angesehen und in der Maschinenethik untersucht und entworfen werden. Einfache moralische Maschinen sind ohne weiteres möglich und durchaus sinnvoll. Sie unterscheiden zwischen unterschiedlichen moralischen Objekten wie Menschen und Tieren und bewahren sie vor Unfällen. Oliver Bendel hat in verschiedenen Artikeln die technischen und philosophischen Möglichkeiten aufgezeigt, etwa in „Advanced Driver Assistance Systems and Animals“ (Künstliche Intelligenz, 2014), „Wirtschaftliche und technische Implikationen der Maschinenethik“ (Die Betriebswirtschaft, 2014), „Für wen bremst das Roboterauto?“ (Computerworld.ch, 2014), „Fahrerassistenzsysteme aus ethischer Sicht“ (Zeitschrift für Verkehrssicherheit, 2014), „Das Tier als Objekt der Moral der Maschine“ (Telepolis, 2014), „Considerations about the Relationship between Animal and Machine Ethics“ (AI & Society, 2013) und „Ich bremse auch für Tiere“ (inside-it.ch,  2013). Aktuell arbeitet er an Designstudien zu Roboterautos wie ROBOCAR und zu mit Automaten ausgestatteten Fahrzeugen. Er schlägt vor, dass sie auf dem Standstreifen der Autobahnen fahren und untereinander sowie mit Autos mit FAS auf der normalen Straße vernetzt sind.

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Abb.: ROBOCAR in Aktion

Auto und Moral

In der Zeitschrift für Verkehrssicherheit (2/2014) ist der Artikel „Fahrerassistenzsysteme aus ethischer Sicht“ von Oliver Bendel erschienen. Es werden (so der Abstract) immer mehr Assistenzsysteme in Autos verbaut. „Manche unterstützen und informieren den Fahrer. Andere nehmen ihm bestimmte Aufgaben ab – und machen aus dem von Menschen gesteuerten System ein teilautonomes. Längst sind auch vollautonome Systeme auf den Straßen unterwegs, sogenannte selbstständig fahrende Autos, als Prototypen der Unternehmen und innerhalb von Forschungsprojekten. Aus der Sicht der Ethik – der Bereichsethiken ebenso wie der Maschinenethik – stellen sich zu Fahrerassistenzsystemen verschiedene Fragen.“ (Abstract) Ziel des Beitrags sei, daraus erste Vorschläge zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Systeme abzuleiten. Weitere Informationen über http://www.zvs-online.de.

Verkehrszeichen

Abb.: Japanisches Verkehrszeichen (Quelle: commons.wikimedia.org)