Studenten als Forscher

„Seit vielen Jahren wird Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW auf seinen Konferenzreisen immer wieder von seinen Studenten und Studentinnen begleitet. Diese sind Zweitautoren, manchmal auch Erstautoren der Artikel. Es handelt sich um Projekte, die der studierte Philosoph und promovierte Wirtschaftsinformatiker zum Teil über lange Zeiträume vorbereitet. In den meisten Fällen entstehen Artefakte aus der Maschinenethik, der Tier-Maschine-Interaktion und der Sozialen Robotik heraus, die aus ethischer, sozialwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive reflektiert werden.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag der Hochschule für Wirtschaft FHNW, der am 27. Mai auf der Plattform und am 16. Juli 2024 im Newsletter veröffentlicht wurde. Er geht auf mehrere Papers ein, die zusammen mit Studenten entstanden und in Proceedings veröffentlicht worden sind. Auch auf ein laufendes Projekt zu Robotern in Gefängnissen kommt die Sprache: „Manche Projekte seien mit Bachelorarbeiten verbunden, andere mit Masterarbeiten. In Ausnahmefällen sei eine Zusammenarbeit schon vor dem Abschluss möglich. Zurzeit besucht er zusammen mit Tamara Siegmann, die im Februar sein Wahlmodul zu sozialen Robotern belegt hatte, Schweizer Gefängnisse und führt Interviews mit Direktoren und Insassen zum Einsatz von Servicerobotern und sozialen Robotern.“ Der Artikel kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Tamara Siegmann mit Pepper

Der Wandel der Städte durch autonome Autos

Die Daimler und Benz Stiftung fördert das neue Projekt „AVENUE21 – Autonomer Verkehr: Entwicklungen des urbanen Europa“. Aus der Pressemitteilung: „Ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam geht der Frage nach, wie sich europäische Städte durch das autonome Fahren entwickeln werden – und welchen Einfluss umgekehrt Stadtstrukturen auf die Entwicklung des autonomen Verkehrs nehmen.“ (Pressemitteilung DBS, 31. Januar 2017) „Das autonome Fahren“, so die These von Mathias Mitteregger von der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien, „wird die Morphologie der Städte, die Art der Stadtgesellschaften und die urbane Governance entscheidend verändern“ (Pressemitteilung DBS, 31. Januar 2017). Dieser These stimmt Oliver Bendel, der im September 2017 den Ladenburger Diskurs zu Pflegerobotern durchführt, der ebenfalls von der gemeinnützigen Stiftung finanziert wird, grundsätzlich zu. Allerdings fordert er, dass PKW in den Städten nicht autonom fahren dürfen. Es gibt dort zu viele bewegte und unbewegte Gegenstände, die zu berücksichtigen sind, zudem Signale, Reflexe und Schatten. Und natürlich ungeschützte Menschen und Tiere. Zudem ist Fahren in der Stadt ständige Kommunikation. Menschen können sich mit einem Blick in die Augen und einem Wink verständigen – Maschinen und Menschen nicht. Natürlich kann man die Städte, wie es schon einmal geschehen ist, für das Auto umbauen. Nach der Meinung von Oliver Bendel sollte man aber das Gegenteil tun: Man sollte sie Fußgängern und Fahrradfahrern zurückgeben. So oder so ist Forschung in diesem Bereich dringend notwendig.

Abb.: Wohin gehört das autonome Auto?