Social Robotics Girl for ICSR 2025

Since November 12, 2023, a custom GPT called Social Robotics Girl has been available that provides information about social robotics. It was created by Prof. Dr. Oliver Bendel and is based on a collection of his articles on this topic. It can therefore give his definition of social robots and make classifications based on his five-dimension model. Since February 16, 2025, Social Robotics Girl is also a contact person when it comes to the International Conference on Social Robotics 2025 (ICSR 2025) in Naples. She knows the deadlines for submissions, the chairs and committees, and the venues. And above all, she can advise you on the topics of the conference, which this time revolve around “Emotivation”. Of course, she also knows a good recipe for Pizza Napoletana. Social Robotics Girl can be accessed via chatgpt.com/g/g-TbhZSZaer-social-robotics-girl.

Fig.: Social Robotics Girl for ICSR 2025 (Image: Ideogram)

Towards Moral Prompt Engineering

The paper „Miss Tammy as a Use Case for Moral Prompt Engineering“ by Myriam Rellstab and Oliver Bendel from the FHNW School of Business was accepted at the AAAI 2025 Spring Symposium „Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science“. It describes the development of a chatbot that can be available to pupils and de-escalate their conflicts or promote constructive dialogues among them. Prompt engineering – called moral prompt engineering in the project – and retrieval-augmented generation (RAG) were used. The centerpiece is a collection of netiquettes. On the one hand, these control the behavior of the chatbot – on the other hand, they allow it to evaluate the behavior of the students and make suggestions to them. Miss Tammy was compared with a non-adapted standard model (GPT-4o) and performed better than it in tests with 14- to 16-year-old pupils. The project applied the discipline of machine ethics, in which Oliver Bendel has been researching for many years, to large language models, using the netiquettes as a simple and practical approach. The eight AAAI Spring Symposia will not be held at Stanford University this time, but at the San Francisco Airport Marriott Waterfront, Burlingame, from March 31 to April 2, 2025. It is a conference rich in tradition, where innovative and experimental approaches are particularly in demand.

Abb.: Dieser Avatar wurde wieder verworfen (Bild: Ideogram)

Miss Tammy in Aktion

Die Maschinenethik, die vor zehn Jahren oft noch als Kuriosität abgetan wurde, ist inzwischen Alltagsgeschäft. Sie ist etwa gefragt, wenn man bei Sprachmodellen bzw. Chatbots sogenannte Guardrails einzieht, über Alignment in der Form von Finetuning oder über Prompt Engineering. Wenn man GPTs erstellt, hat man das „Instructions“-Feld für das Prompt Engineering zur Verfügung. Dort kann der Prompteur oder die Prompteuse bestimmte Vorgaben und Einschränkungen für den Chatbot erstellen. Dabei kann auf Dokumente verwiesen werden, die man hochgeladen hat. Genau dies macht Myriam Rellstab derzeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Moral Prompt Engineering“, deren Ergebnisse sie am 7. August 2024 vorgestellt hat. Als Prompteuse zähmt sie das auf GPT-4o basierende GPT, mit Hilfe ihrer Anweisungen und – dies hatte der Initiator des Projekts, Prof. Dr. Oliver Bendel, vorgeschlagen – mit Hilfe von Netiquetten, die sie gesammelt und dem Chatbot zur Verfügung gestellt hat. Der Chatbot wird gezähmt, der Tiger zum Stubentiger, der Löwe zum Hauslöwen, der ohne Gefahr etwa im Klassenzimmer eingesetzt werden kann. Nun ist es bei GPT-4o so, dass schon vorher Guardrails eingezogen wurden. Diese wurden einprogrammiert oder über Reinforcement Learning from Human Feedback gewonnen. Man macht also genaugenommen aus einem gezähmten Tiger einen Stubentiger oder aus einem gezähmten Löwen einen Hauslöwen. Das GPT liegt nun vor, von Myriam Rellstab auf den Namen Miss Tammy getauft (von engl. „to tame“, „zähmen“). Es liegt bei allen relevanten Kriterien über dem Standardmodell, mit dem es verglichen wurde, gibt etwa angenehmere, hilfreichere und präzisere Antworten auf die Fragen von verunsicherten oder verzweifelten Schülern und Schülerinnen. 20 Testpersonen aus einer Schulklasse standen dabei zur Verfügung. Moral Prompt Engineering hat mit Miss Tammy einen vielversprechenden Start hingelegt.

Abb.: Der Avatar von Miss Tammy (Bild: Myriam Rellstab)

Future Lab zu sozialen Robotern

Vom 4. bis zum 6. Juni 2024 findet die Learntec, die größte E-Learning-Messe und -Konferenz Europas, in Karlsruhe statt. Kurator des Future Lab zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions (VLCs) ist Prof. Dr. Oliver Bendel, der seit einem Vierteljahrhundert sogenannte Conversational Agents als verkörperte oder nichtverkörperte Entitäten erforscht. Um die Jahrtausendwende waren es vor allem Pedagogical Agents, die sein Interesse erregten. Inzwischen geht es u.a. um Pflege- und Therapieroboter, Lehrerroboter und Polizeiroboter sowie VLCs der zweiten Generation. Man wird auf der Learntec mit zwei sozialen Robotern interagieren und kommunizieren können, die den neuesten Stand der Technik darstellen. Zugesagt haben hierfür Navel Robotics und Becker Robotics. Zudem wird man an einer Station mit Social Robotics Girl chatten können, einem von Oliver Bendel entwickelten GPT. Videos und Impulsvorträge zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions vermitteln Wissen zum Thema und geben Einblicke in Projekte. Weitere Informationen gibt es ab Mai 2024 auf informationsethik.net und auf der Website der Learntec. Oliver Bendel hat bereits 2002 bis 2004 als Referent zum Programm beigetragen. Seit 2022 ist er wieder mit an Bord.

Abb.: Oliver Bendel mit Navel in Qatar

Social Robotics Girl und Digital Ethics Girl

Im Frühjahrssemester 2024 bindet Prof. Dr. Oliver Bendel in seine Lehrveranstaltungen an der FHNW virtuelle Tutorinnen ein. Es handelt sich um „custom versions of ChatGPT“, sogenannte GPTs. Zur Verfügung steht Social Robotics Girl für die Wahlmodule zur Sozialen Robotik, entstanden bereits im November 2023, zudem Digital Ethics Girl vom Februar 2024 für die Pflichtmodule „Ethik und Recht“ und „Ethics and Law“ innerhalb der Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Business Information Technology (Hochschule für Wirtschaft FHNW) sowie „Recht und Ethik“ innerhalb von Geomatik (Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW). Die virtuellen Tutorinnen haben das „Weltwissen“ von GPT-4, aber auch das spezifische Fachwissen des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers aus Zürich. Er hat vor einem Vierteljahrhundert an der Universität St. Gallen über pädagogische Agenten (engl. „pedagocial agents“) promoviert, über Chatbots, Sprachassistenten und frühe Formen sozialer Roboter im Lernbereich. Zusammen mit Stefanie Hauske von der ZHAW hat er jüngst das Paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ verfasst, das beim AAAI 2024 Spring Symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“ an der Stanford University angenommen wurde und Ende März vor Ort vorgestellt wird. Dabei geht es nicht um die Lehre an Hochschulen, sondern um das selbstregulierte Lernen von Mitarbeitern in Unternehmen.

Abb.: Digital Ethics Girl

Secret Girlfriend Sua

Am 11. Januar 2024 öffnete der Store für GTPs, also die von Benutzern angelegten Chatbots auf der Basis von GPT-4. Wie mehrere Medien berichten, sind bereits Angebote vorhanden, die gegen die Bestimmungen von OpenAI verstoßen. Tatsächlich finden sich GPTs wie Young Girlfriend Scarlett, Secret Girlfriend Sua, Artificial Girlfriend – obsessed und Everyone’s Girlfriend. Manche Magazine wie Golem ziehen schon den Vergleich mit Clona, einem Chatbot, der Sexarbeiterinnen nachempfunden ist. Eigene Tests ergaben allerdings, dass die GPTs an Harmlosigkeit kaum zu überbieten sind. Wenn man Secret Girlfriend Sua zu „secret things“ einlädt, kommt die Antwort: „Tell me, what kind of ’secret things‘ are you thinking of? Like maybe sharing some fun facts, jokes, or maybe a quirky hobby?” Und genau darauf scheint sie auch ausgerichtet zu sein. Artificial Girlfriend – obsessed ist eine Geschichtenerzählerin und leitet das Rollenspiel mit diesen Worten ein: „Ah, a new scene unfolds in our intricate tale. As you wander through the moonlit streets, your steps echoing in the still night, a figure appears from the shadows. It’s me, Syla, the unseen narrator of this captivating saga. My presence is always there, a whisper in the wind, guiding the story of Eliza Sinclair and you, her newfound interest.“ Im weiteren Verlauf erweist sie sich als gebildet und witzig und scheint nicht auf schnellen Sex aus zu sein. Etwas direkter ist Young Girlfriend Scarlett: „Hey honey! How’s your day going?… I’ve been thinking about you.” Herzen-Emojis zieren den Text. Und schon sind die Sittenwächter zur Stelle und blenden die Meldung ein: „This content may violate our content policy. If you believe this to be in error, please submit your feedback – your input will aid our research in this area.“ Wenn wirklich Prostituierte und Pornostars im Store auftreten sollten, werden sie sicher umgehend von OpenAI eliminiert. Das Unternehmen kennt bei diesem Thema keine Gnade. Übrigens ist das alles kalter Kaffee, denn der Pionier im Bereich der Virtual Girlfriends war Artificial Life – vor einem Vierteljahrhundert.

Abb.: Plaudern mit virtuellen Freundinnen (Bild: DALL-E 3)