IBM Watson trägt ein Haiku vor

Dass Roboter auch Gedichte vortragen können, zeigt ein Projekt von Oliver Bendel, das im November 2016 gestartet ist. Benutzt wurde für den zweiten Versuch am 3. März 2017 erneut die Text-to-speech-Engine von IBM Watson. Diese kann man im Prinzip für Vorlesesysteme, für Chatbots oder für Serviceroboter verwenden. Oliver Bendel passte das eigens für das Projekt verfasste „robot haiku“ mit Hilfe von Voice Transformation SSML an. Es wurden Pausen am Anfang eingebaut, damit der Titel und die Metainformationen (Autor, System, Stimme, Datum) nicht zu schnell nacheinander erklingen, zudem Pausen zwischen den Zeilen. Der Befehl <voice-transformation type=“Custom“ glottal_tension=“-80%“> bewirkt einen weichen Vortrag des Kurzgedichts. Dieses kann hier im Format .ogg heruntergeladen und beispielsweise im VLC Media Player angehört werden (Link nicht mehr gültig). Auch auf dem Handy kann man es speichern – insofern ist das Projekt eine Weiterführung der Handyhaikus, die es seit 2010 gibt.

Abb.: Auch die goldenen Jungfrauen von Hephaistos kommen vor

Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan

Beim Swiss Re Life & Health Forum 2016 am 25. November in München wird es unter anderem um Künstliche Intelligenz (KI) gehen. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW trägt vor zum Thema „Künstliche Intelligenz: Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan“ und beantwortet die Frage: „Was kommt auf die digitalisierte Gesellschaft zu?“ Dr. Andrea Cornelius, Vice President, Global Insurance, IBM Cognitive Solutions, widmet sich im Anschluss daran einem ganzen Spektrum, „Von neuen Serviceangeboten über das Underwriting bis hin zur Leistungsprüfung“, und stellt die Frage „Werden kognitive Lösungen die Versicherungswirtschaft revolutionieren?“ Auf dem Podium diskutieren dann der Wissenschaftler und die Unternehmensvertreterin mit Markus Unterkofler, Head Client Management Germany L&H, Swiss Re, und Marcus Nagel, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. Es moderiert Dr. Ralf Krüger von Swiss Re. Weitere Informationen über www.swissre.com/events/swiss_re_LH_forum_think_tomorrow.html (Link nicht mehr gültig).

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Abb.: Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan

Partnership on Artificial Intelligence

Fünf IT-Konzerne haben angekündigt, dass sie ihre Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bündeln wollen. Google, Amazon, Facebook, IBM und Microsoft haben die „Partnership on Artificial Intelligence to Benefit People and Society“ gegründet. Die Süddeutsche schreibt dazu: „Man könnte nun eine Weltverschwörung des Silicon Valley vermuten. Immerhin handelt es sich hier um die fünf Konzerne, die international die größten Datenbanken und damit das Gros der globalen Datensätze besitzen. In Wahrheit ist die Gründung jedoch ein historischer Schritt, denn die Partnerschaft für künstliche Intelligenz soll vor allem garantieren, dass die Konzerne gemeinsame ethische Richtlinien für die Entwicklung künstlicher Intelligenz finden.“ (Süddeutsche Zeitung, 29. September 2016) Es fehlen bislang Apple sowie die von Elon Musk geleitete Non-Profit-Organisation namens OpenAI. Gerade letzterer würde man sowohl eine gesellschafts- und benutzerbezogene Reflexion der Chancen und Risiken von Robotik und eine Erstellung von Moralkodizes für die Entwicklung von Robotern (Informationsethik und Roboterethik) als auch eine zielführende Integration von Entscheidungsmechanismen in die Maschinen (Maschinenethik) zutrauen. Nicht nur die Wirtschaft widmet sich Möglichkeiten der Regulierung, sondern auch Arbeitsgruppen der IEEE (Global Initiative Classical Ethics) mit Mitgliedern wie Jared Bielby, Rafael Capurro und Oliver Bendel sowie des Europäischen Parlaments. So wurde im Mai 2016 der Initiativbericht zu zivilrechtlichen Regelungen im Bereich der Robotik von der luxemburgischen Berichterstatterin Mady Delvaux-Stehres vorgelegt.