Verkehrspyramide für automatisiertes Fahren

Die zentrale Botschaft der Verkehrspyramide ist, dass die „natürliche Umgebung“ für das vollautomatisierte Fahren und das autonome Auto die Autobahn ist. Dort gibt es nur wenige Einflüsse und Faktoren, die zu berücksichtigen sind, und die Unfallzahlen können drastisch gesenkt werden. Das Fahren in der (Innen-)Stadt hingegen ist hochkomplex, und die zahlreichen Teilnehmer und Objekte führen zu einer Informationsflut, die das Auto bewältigen muss. Zwar kann es das als rollender Computer im Prinzip gut, aber anders als ein Mensch kann es z.B. nur schlecht priorisieren: Der erfahrene Autofahrer ignoriert unwichtige Details, die das System erst einmal zu erkennen und zu verarbeiten hat. Im Stadtverkehr bietet sich ein teilautomatisierter Verkehr an, und manuelle Eingriffe müssen die Regel sein. Generell gilt, dass automatisiertes Fahren von Beschränkungen in Raum und Zeit profitiert. Die Höchstgeschwindigkeiten müssen angepasst, spezielle Spuren eingerichtet werden. Wichtig ist generell eine Zunahme und Kopplung von Sensoren, nicht nur von Kameras, Ultraschall und Radar, sondern auch von Lidar und Infrarot. Wärmebildkameras sind ein wichtiger Bestandteil des Moralmoduls und helfen dabei, Lebewesen in der Nacht zu erkennen. Menschenleben sollen geschützt, aber weder qualifiziert noch quantifiziert werden, allenfalls bei großen Menschenansammlungen; Tiere dagegen können qualifiziert und quantifiziert werden, und die Maschine vermeidet Tierleid und rettet Tierleben – vor allem auf Landstraßen – durch selbstständige Eingriffe, eine passende Verkehrslage vorausgesetzt.

Automatisierter Verkehr

Abb.: Die Verkehrspyramide für automatisiertes Fahren

Der Drohne böser Blick

Vor zehn Jahren einer breiten Öffentlichkeit unbekannt, sind sie heute in vielen Haushalten zu finden, die Quadrokopter und Hexakopter. „Private Drohnen aus ethischer Sicht“ ist der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, der am 14. Februar 2015 in der Zeitschrift Informatik-Spektrum veröffentlicht wurde. „Chancen und Risiken für Benutzer und Betroffene“ lautet der Untertitel, und eben diese werden untersucht. Im Fokus stehen Aufnahme- und Transportmöglichkeiten. Im Abstract heißt es: „Es werden immer mehr private Flugdrohnen verkauft und genutzt. Sie fotografieren und filmen uns von oben, selbst wenn wir in unserem Garten liegen oder in unserem Haus sind, am Fenster vorbeigehend oder stehend. Aus der Sicht der Informationsethik, die im vorliegenden Beitrag eingenommen wird, gibt es viele Risiken beim Einsatz, aber auch einige Chancen, und zwar sowohl für die Besitzer als auch für die Betroffenen. Zu den herausgearbeiteten Risiken zählt die Gefährdung der informationellen und persönlichen Autonomie, zu den Chancen die Erweiterung menschlicher Möglichkeiten mit Hilfe der Informationstechnologie.“ Am Rande wird die Perspektive der Maschinenethik eingenommen. Der Artikel kann über den Springer-Verlag bezogen werden.

Kamera

Abb.: Beobachtet uns die Drohne mit der Kamera?