Das MOBO-MOME

Die Idee eines Moralmenüs (MOME) entstand 2018 im Kontext der Maschinenethik. Damit sollte es möglich sein, die Moral einer Person auf eine Maschine zu übertragen. Auf einem Display bekommt man verschiedene Verhaltensregeln angezeigt und kann diese über Schieberegler aktivieren oder deaktivieren. Oliver Bendel entwickelte zwei Designstudien, eine für einen tierfreundlichen Staubsaugroboter namens LADYBIRD, eine andere für einen Sprachassistenten wie Google Duplex. Ende 2018 schrieb er an der Hochschule für Wirtschaft FHNW ein Projekt aus. Drei Studenten – Ozan Firat, Levin Padayatty and Yusuf Or – implementierten von Juni 2019 bis Januar 2020 das MOME für einen Chatbot mit dem Namen MOBO. Der Benutzer macht Angaben zu seiner Person und aktiviert oder deaktiviert dann neun verschiedene Verhaltensregeln. MOBO gibt Komplimente oder gibt keine Komplimente, antwortet voller Vorurteile oder ohne Vorurteile, bedroht den Gesprächspartner oder bedroht ihn nicht. Dabei geht er auf jeden Benutzer individuell ein, nennt dessen Namen – und spricht ihn je nach Einstellung formell oder informell an. Ein Video zum MOBO-MOME ist hier abrufbar.

Abb.: Talk to me