Interview zu Cobots

In der Netzwoche 10/2018 findet sich ein ganzseitiges Interview mit Oliver Bendel zu Kooperations- und Kollaborationsrobotern, auch Co-Robots oder Cobots genannt. Der Informations- und Maschinenethiker hält die Teams oder Tandems aus Mensch und Maschine für nützlich und hilfreich. Mensch und Maschine spielen jeweils ihre Stärken aus. Der Mensch wird entlastet. Ein Problem könnte in Zukunft allerdings die Überwachung sein. Die Maschine kommt uns sehr nahe, und mit Hilfe ihrer Sensoren und ihrer Software könnte sie uns ausspionieren. Dies hat Oliver Bendel in einem anderen Interview, mit der SonntagsZeitung, betont. Im Moment überwiegen für ihn klar die Vorteile. Interessant findet er zudem, dass Kooperations- und Kollaborationsroboter nicht nur in Produktion und Logistik, sondern auch in Pflege und Therapie eingesetzt werden. Damit schlagen sie eine Brücke zwischen Industrie- und Servicerobotern. Das Interview kann mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift als PDF hier heruntergeladen oder auch online gelesen werden.

Der BESTBOT in der Netzwoche

An der Hochschule für Wirtschaft FHNW sind seit 2013 im Kontext der Maschinenethik mehrere Hardware- und Softwareroboter entstanden. 2018 widmet man sich dem BESTBOT, einem Chatbot, der Probleme des Benutzers auf unterschiedliche Weise registrieren kann. Auf diesen geht Oliver Bendel in seinem Beitrag für die Netzwoche 9/2018 ein. Das vierte Artefakt soll demonstrieren, dass man bestimmte Probleme mit einer moralischen Maschine wie dem BESTBOT lösen kann, bestimmte Probleme durch diese aber auch erst entstehen. Man kann im Extremfall das eine oder andere Leben retten, aber man hat bis dahin Menschen observiert und analysiert, und zwar mit Hilfe von Gesichtserkennung. Sicherheit oder Freiheit, das ist auch hier die Frage. Ein Anforderungskatalog wurde bereits erstellt. Im Moment wird der Quellcode von GOODBOT und LIEBOT ausgewertet. Beide Systeme sollen verschmelzen und mit Gesichtserkennung ergänzt werden. Die Konzeption wurde Ende März an der Stanford University vorgestellt. Im Spätsommer liegen die Ergebnisse vor. Der Beitrag kann hier abgerufen werden.

Abb.: Der BESTBOT

Die Co-Robots kommen

Kooperation ist Zusammenarbeit, insbesondere auf wissenschaftlichem, politischem oder wirtschaftlichem Gebiet. Typisch ist ein hoher Grad an Arbeitsteilung bei gleichzeitigem Vorliegen eines gemeinsamen Ziels. Bei Kollaboration ist ein hoher Grad an unmittelbarer Zusammenarbeit gegeben. Die Tätigkeiten greifen ineinander und bauen aufeinander auf. Mit Blick auf die Industrie spricht man von Kooperations- oder Kollaborationsrobotern, abkürzend und verallgemeinernd von Co-Robots und Cobots. Die Bedeutungsunterschiede nimmt man mal mehr, mal weniger ernst. In der Regel sind Kooperation und Kollaboration mit Menschen gemeint. Auch unter Maschinen können sie stattfinden, aber dort sind sie auf einem gewissen Niveau üblich und verbreitet, während die enge Zusammenarbeit zwischen Industrierobotern und Mitarbeitern neuartig und gewinnbringend für beide Seiten ist. In seinem Artikel „Co-Robots und Co. – Entwicklungen und Trends bei Industrierobotern“ in der Netzwoche 9/2017 geht Oliver Bendel auf den Einsatz von Kooperations- und Kollaborationsrobotern ein, nennt konkrete Produkte und skizziert Chancen und Risiken.

Abb.: Wenn Maschinen und Geräte zusammenkommen