Grundrechte für Primaten

Die Initiative „Grundrechte für Primaten“ ging am 30. April 2021 mit ihrer Website online. Die Unterstützerinnen und Unterstützer fordern in Basel-Stadt die Einführung von Grundrechten für nichtmenschliche Primaten auf kantonaler Verfassungsstufe. Zu ihnen gehören Simon Fankhauser (Co-Präsident Junges Grünes Bündnis), Dr. Charlotte E. Blattner (Juristin), Prof. Dr. Markus Wild (Philosoph), Prof. Dr. Oliver Bendel (Ethiker und Wirtschaftsinformatiker), Jaël Malli (Musikerin) und Dr. Colin Goldner (Leiter des Great Ape Project Deutschland). Besonders weit geht Prof. Dr. Oliver Bendel in seinen Forderungen: „Ich bin für Menschenrechte für Menschen und für Tierrechte für Tiere. Grundrechte wie das Recht auf Leben und das Recht auf körperliche Unversehrtheit sollten allen Primaten, aber auch anderen Säugetieren sowie Reptilien und Amphibien zukommen. Die Idee ist nicht, Tiere vor anderen Tieren zu schützen, sondern vor Menschen.“ Er verbindet Tierethik und Tierschutz mit der Maschinenethik und entwickelt mit seinen Teams tierfreundliche Maschinen. Die Website der Initiative ist über www.primaten-initiative.ch erreichbar.

Abb.: Ein Affe denkt nach

Grundrechte für Primaten

Grundrechte für Primaten fordert ein Positionspapier, das im April 2016 erschienen ist. Im Abstract heißt es: „Nichtmenschliche Primaten sind hochkomplexe Wesen und besitzen ein fundamentales Interesse daran, zu leben und körperlich und geistig unversehrt zu bleiben. Die bestehenden rechtlichen Bestimmungen in der Schweiz tragen diesen Interessen aber kaum Rechnung, weshalb Primaten des Schutzes durch Grundrechte bedürfen. Um die Forderung nach Grundrechten umzusetzen, wird ein konkreter Vorschlag für eine kantonale Initiative gemacht, die die Verankerung von Grundrechten auf Leben und auf körperliche und geistige Unversehrtheit für nichtmenschliche Primaten auf kantonaler Verfassungsstufe verlangt.“ Autorinnen und Autoren sind Raffael Fasel (Sentience Politics), Charlotte Blattner (PhD-Kandidatin im Völker- und Tierrecht, Universität Basel), Adriano Mannino (Präsident von Sentience Politics) und Tobias Baumann (Leiter Strategie von Sentience Politics). Als Unterstützer werden Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW) und Prof. Dr. Markus Wild (Universität Basel) genannt. Bendel verbindet in seiner Forschung Maschinen- und Tierethik und hat im April 2016 zur Tier-Maschine-Interaktion an der Universität Bochum vorgetragen. Wild vertritt an seiner Hochschule u.a. die Tierphilosophie, inklusive der Tierethik, sowie die Philosophie der Biologie. Das Positionspapier kann direkt über sentience-politics.org heruntergeladen werden (Link nicht mehr gültig).

Primat

Abb.: Ein Primat wie du und ich