Empathie und Emotion bei Robotern

Am Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) haben zahlreiche führende Experten und hochbegabte Nachwuchswissenschaftler mitgewirkt. Von Alexandra Tanner, Hartmut Schulze, Michelle Rüegg und Andreas Urech stammt die Abhandlung „Empathie und Emotion: Können sich soziale Roboter empathisch verhalten?“. Aus dem Abstract: „Roboter treten mehr und mehr in unser berufliches und privates Leben ein. Sie sprechen und interagieren mit uns, nicht nur aufgabenbezogen, sondern zunehmend auch mit einer sozialen Perspektive. Dies wirft gestalterische Fragen danach auf, wie genau die soziale Interaktion zwischen diesen Maschinen und uns ablaufen und was sie beinhalten sollte. Es sind aber darüber hinaus psychologische Fragen angesprochen. So ist noch wenig bekannt darüber, welche psychologischen Prozesse bei uns Menschen während der Interaktion mit dem Roboter stattfinden, z. B. ob und inwieweit wir ganz im Sinne einer empathischen Perspektivenübernahme versuchen, die emotionale Situation und die dahinterliegenden Ziele des Roboters zu verstehen. Darüber hinaus entdecken wir beim Versuch, dem Roboter seinerseits empathisches Verhalten einzuprogrammieren, was wir alles über unsere Form der empathischen Interaktion noch nicht wissen. Vorliegender Beitrag fasst zunächst einige Grundsätze typisch menschlicher Empathie zusammen, um anschließend typisches robotisch empathisches Verhalten zu skizzieren. Ein vertieftes Verständnis von Empathie bei sozialen Robotern stellt unseres Erachtens eine wichtige Voraussetzung dar, um beispielsweise ethische Fragen zu diskutieren, die sich darauf beziehen, über welche Verhaltensweisen soziale Roboter verfügen sollten und welche ggfs. uns Menschen vorbehalten bleiben sollten. Darüber hinaus unterstützen die Erkenntnisse die Gestaltung einer Mensch-Roboter-Interaktion.“ Das Werk ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein Roboter zeigt Emotionen, ohne sie zu haben

Ein Beitrag zur Roboterpsychologie

Der von Oliver Bendel herausgegebene Springer-Band „Soziale Roboter“ enthält 30 Beiträge international bekannter Autorinnen und Autoren – wenn man das Vorwort mitzählt. Von Martina Mara und Benedikt Leichtmann stammt die Abhandlung „Soziale Robotik und Roboterpsychologie: Wie psychologische Forschung zur menschzentrierten Entwicklung robotischer Systeme beitragen kann“. Aus dem Abstract: „Egal in welchem Anwendungsbereich soziale Roboter zum Einsatz kommen, sie sind in jedem Fall dafür gemacht, mit Menschen zu interagieren. Die Psychologie als Wissenschaft menschlichen Denkens, Fühlens und Verhaltens kann im Austausch mit anderen Disziplinen daher wertvolle Beiträge zur Erforschung sozialer Roboter und zum Gelingen von Mensch-Roboter-Interaktion liefern. Ziel dieses Kapitels ist es, einen einführenden Einblick in die Besonderheiten psychologischer Zugänge zur Sozialen Robotik zu geben. Ausgewählte Themenfelder der Roboterpsychologie, darunter Anthropomorphismus, Technologieängstlichkeit oder Vertrauen in Roboter, werden theoretisch und empirisch beleuchtet. Da eine korrekte Einordnung von Forschungsergebnissen immer auch ein Verständnis zugrunde liegender Forschungsmethoden erfordert, geht ein weiterer Abschnitt darauf ein, wie psychologische Vorgänge wissenschaftlich untersucht und gemessen werden können. Mit der Frage ‚Brauchen Roboter Psychotherapie?‘ widmen wir uns abschließend populären Falschvorstellungen zur Roboterpsychologie und diskutieren außerdem Potenziale und Risiken von Robotern als therapeutischen Begleitwerkzeugen.“ Das Buch ist Anfang November 2021 erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Geistige Gesundheit auf einer alten Abbildung

Chapter Magazine mit Maschinenethik

Chapter ist das internationale Designmagazin aus dem Verlag Plastic Media. Zweimal jährlich in Print sowie auf der korrespondierenden Multimedia-Website Chapter.digital verschmelzen in Chapter unterschiedliche Disziplinen und Genres zu einem großen Ganzen: Design und Mobilität, Technik und Kunst, Innovation und Leadership.“ (Website Chapter.digital) Die neue Ausgabe V trägt den Titel „Time and Space“. Zu diesem Heft heißt es: „Innovative, inspiring, challenging and visually unique—the new magazine from Plastic Media is about to write a new chapter in contemporary print media by covering the core topics ‚Design—Travel—Automotive‘ in an interdisciplinary approach, always outside the box of usual stereotypes and conventional takes.“ (Website Plastic Media) In dem Artikel „Gefühlschaos vorprogrammiert“ von Sarah Wetzlmayr aus Wien geht es u.a. um Maschinenethik – zu Wort kommt hier Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich – und um Roboterpsychologie, eine Domäne von Prof. Dr. Martina Mara aus Linz. Das Heft kann hier bezogen werden.

Abb.: Das Designmagazin widmet sich der Maschinenethik