Elon Musk träumt immer noch von Optimus

Wie Golem am 9. April 2022 meldete, hat Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla Gigafactory in Texas erneut angekündigt, den humanoiden Roboter Optimus zu fertigen. Dieser sollte gemäß einem Bericht im Manager Magazin eigentlich bereits 2022 vorliegen. Elon Musk präsentierte vor einem Dreivierteljahr beim „AI Day“ von Tesla die Idee eines humanoiden Roboters, der einst – so das Manager Magazin – gefährliche, sich wiederholende oder langweilige Aufgaben übernehmen könnte. Der Tesla-Bot mit dem Namen Optimus „werde rund fünf Fuß acht Zoll (knapp 1,73 Meter) hoch sein, 57 Kilogramm wiegen und zahlreiche Jobs erledigen können, vom Anbringen von Schrauben an Autos bis zur Abholung von Einkäufen im Laden“. Er „werde mit acht Kameras und einem vollwertigen selbstfahrenden Computer ausgestattet sein und die gleichen Werkzeuge nutzen, die Tesla im Auto verwende“ (Manager Magazin, 20. August 2021). Laut der Ankündigung des Unternehmens aus dem Silicon Valley soll der Roboter also physische Arbeiten übernehmen können. Genau damit tun sich Serviceroboter aber im Moment schwer, vor allem humanoide Modelle. In Golem wird Elon Musk mit den Worten zitiert: „Er wird unsere Vorstellung von der Wirtschaft auf den Kopf stellen. Optimus wird im Grunde alles tun können, was Menschen nicht tun wollen …“ (Golem, 9. April 2022) Solche Versprechen werden angesichts des Entwicklungsstands in der Sozialen Robotik und der Servicerobotik kaum zu halten sein. In Bezug auf den Zeitpunkt ist man vorsichtiger geworden. Laut Golem beginnt die Fertigung im Jahre 2023, aber wann die Auslieferung ist, ist nicht bekannt.

Abb.: Elon Musk träumt immer noch von Optimus

Die göttliche Maschine

Ein ehemaliger Google-Mitarbeiter, Anthony Levandowski, hat eine Bewegung gegründet, „Way of the Future“ genannt. Die Maschine (bzw. die künstliche Intelligenz) wird zu einem Gott gemacht. Der Schritt des Experten für selbstfahrende Autos ist durchaus konsequent. Einige Firmen im Silicon Valley haben engen Kontakt zu den Kirchen. Sie lassen sich von ihnen beraten, wie man Menschen für sich gewinnt und von einer Sache überzeugt. Insbesondere sollen die Mitarbeitenden vorbehaltlos an das Unternehmen glauben, bei dem sie arbeiten. Aber auch an die Kunden richtet sich die Heilsbotschaft. Sie sollen vor allem an das Produkt glauben. Interessant ist, dass Rechte für die Maschinen bzw. die KI gefordert werden: „In ‚recent‘ years, we have expanded our concept of rights to both sexes, minority groups and even animals, let’s make sure we find a way for ‚machines‘ to get rights too.“ (Website WOTF) Diese Idee ist einige Jahrzehnte alt, und in Roboterethik und Technikphilosophie ist es nicht gelungen, dafür eine überzeugende Begründung zu finden. Maschinen haben nichts, was Rechte entstehen lassen könnte, etwa Empfindungs- und Leidensfähigkeit. Die Frage ist zudem, ob man Göttern Rechte zusprechen muss, oder ob sie sich diese, gerade wenn sie real sind, nicht einfach nehmen. Interessant ist auch, dass das Menschenwerk nicht wie in anderen Religionen geleugnet, sondern explizit gemacht wird: Die Erschaffung von Gott ist Programm.

Abb.: Die göttliche Maschine

A Robot in the Robot

NeXus, the magazine of the student projects connectUS, Focus India, Insight China and exploreASEAN (University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland FHNW), interviewed the machine ethicist and business information systems engineer Prof. Dr. Oliver Bendel. The first question Stephen Randes asked was: „Cars are an integral part of US culture and identity. How will self-driving cars be accepted in that market?“ The answer: „Some Americans will surely miss the fun of driving. However, there is a new kind of driving enjoyment. As everyone knows who has ever tried out the autopilot of the Tesla model S. Whether the social approval will be given remains to be seen. There are certainly reasons to reject autonomous cars in particular areas.“ The next question: „What about safety concerns? What happens if an accident cannot be avoided?“ The scientist’s answer: „This is a subject that we explore in machine ethics: whom shall the autonomous car kill if it cannot brake in time? You can teach it rules or feed it with cases, and make it a complex moral machine that decides on people’s life and death. I, personally, argue in favor of simple moral machines. I am not against robot cars – I advise not to let them drive at any place and at any time. It is a question of avoiding accidents if possible.“ The last question related again to the market and the development of mobility: „Market analysts expect 10 million self-driving cars on the roads by 2020. How do you think this will change mobility (individual transport, public transport, workplace commutes)?“ Oliver Bendel declared: „I see opportunities for public transport. In the Valais, PostAuto is testing autonomous shuttles. Their speed is very low, so that there can be hardly any damage. Private autonomous cars are well suited for the traffic between cities. New forms of car sharing are possible as well. Maybe one day self-driving cars might even be sent to fetch a pizza, which, however, implies that there is a robot in the robot – except the pizza is simply thrown into the car.“ A part of the interview was published in the April issue, including further information on the person and the motivation.

Mobile_Robot

Fig.: This robot could take the pizza