„In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit dem Zusammenleben von sozialen Robotern mit Menschen und mit dem Potenzial von künstlicher Intelligenz. Auf seinem Gebiet ist er eine Autorität.“ (Website SRF) Mit diesen Worten wird vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) eine Sendung mit Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich angekündigt. Es geht darin um „Chancen und Grenzen von Pflege- und Sexrobotern“. „Der Professor für Maschinen- und Roboterethik an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Oliver Bendel, erzählt im Gespräch ‚Gast am Mittag‘ um 13 Uhr, warum es Umarmungsroboter braucht, was junge Männer an Sexrobotern, die aussehen wie Feen, anzieht und warum er eine Patientenverfügung zum Einsatz von Therapierobotern erstellt hat. Das Gespräch führt Sandra Schiess.“ (Website SRF) „Gast am Mittag“ mit Prof. Dr. Oliver Bendel läuft am 29. Mai 2023 auf SRF 1. Zusätzlich erscheint an diesem Tag ein Interview mit ihm in schriftlicher Form auf der Website.
Das HUGGIE-Projekt an der Hochschule für Wirtschaft FHNW schreitet voran. Unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel wird das vierköpfige Team (Andrea Puljic, Robin Heiz, Ivan De Paola, Furkan Tömen) bis Januar 2023 eine Umarmungspuppe an Benutzern testen. Bereits bekannt ist, dass Wärme und Weichheit der Arme und des Körpers erwünscht sind. Nun wird untersucht, ob z.B. auch Stimme, Vibration und Geruch die Akzeptanz erhöhen. Die Leitfrage des Praxisprojekts ist: Kann ein sozialer Roboter durch Umarmungen und Berührungen zur Steigerung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens beitragen, und welche Faktoren sind dabei zu berücksichtigen? Die Grundlage von HUGGIE ist eine Schneiderpuppe. Hinzu kommen Kleidung, ein Wärmeelement, ein Vibrationselement und ein Audiosystem. Zusätzlich wird ein Duft appliziert. Die Arme werden über unsichtbare Fäden bewegt, sodass aktive Umarmungen möglich sind. Insgesamt entsteht der Eindruck eines Umarmungsroboters. In einem Schweizer Unternehmen fand im November 2022 ein Probelauf mit 65 Probanden statt. Sie wurden von HUGGIE und einem Riesenteddy umarmt. Anhand der Ergebnisse und Eindrücke werden der Fragebogen und die Versuchsanordnung verbessert. Ab Ende November 2022 tritt das Projekt in seine finale Phase, mit Durchführung und Auswertung der Tests.
Am 2. September 2022 fand an der Hochschule für Wirtschaft FHNW das Kick-off-Meeting zum HUGGIE-Projekt statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel wird das vierköpfige Team bis Januar 2023 einen Umarmungsroboter bauen und an Benutzern testen. Dies war bereits 2020 geplant, wurde aber durch die Pandemie vereitelt. Stattdessen erarbeiteten Leonie Stocker und Ümmühan Korucu theoretische Grundlagen und führten eine Onlinebefragung durch. Die Ergebnisse wurden im Buch „Soziale Roboter“ unter dem Titel „In den Armen der Maschine“ veröffentlicht. Der soziale Roboter HUGGIE soll zu einem guten Leben beitragen, indem er Menschen berührt und umarmt. Bereits bekannt ist, dass Wärme und Weichheit der Arme und des Körpers gewünscht werden. Nun wird untersucht, ob z.B. auch Töne, Stimmen, Vibrationen und Gerüche die Akzeptanz erhöhen. Auch das Aussehen soll variiert werden: Möchte man eher von einem weiblich oder männlich anmutenden Roboter umarmt werden? Eher von einem tierähnlichen oder einem menschenähnlichen? Was ist mit einem Teddybären? Die Leitfrage des Praxisprojekts ist: Kann ein sozialer Roboter durch Umarmungen und Berührungen zur Steigerung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens beitragen, und welche Faktoren sind dabei zu berücksichtigen? Letztlich sollen Roboter dieser Art vor allem in Extremsituationen eingesetzt werden, bei Krisen und Katastrophen, bei Krankheiten, mit denen Isolation verbunden ist, oder bei Marsflügen.
Wie kann man aus einfachen, weichen Formen und Objekten soziale Roboter machen, also Roboter für den Umgang mit Menschen und Tieren? Dieser Frage gehen unter der Betreuung von Prof. Dr. Oliver Bendel die vietnamesischen Studierenden Nhi Hoang Yen Tran und Thang Vu Hoang im Projekt „Simple, Soft Social Robots“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nach. Als Grundlage verwenden sie Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories – diese Labs sind vor allem berühmt für den Geminoid und für Erica. Aber auch Umarmungsroboter wie Telenoid stammen von ihnen. Das jüngste Produkt aus dieser Reihe ist eben Hugvie. An seinem Kopf ist eine Tasche für ein Smartphone angebracht. Voneinander weit entfernte Personen können miteinander sprechen und dabei das Gefühl haben, sich gegenseitig zu umarmen und zu spüren. Aber was kann man mit Hugvie und ähnlichen Formen noch tun? Kann man sie selbst zu Gesprächspartnern machen, kann man ihnen beibringen, ihre Gliedmaßen zu bewegen und in anderer Weise aktiv zu werden? Und was bedeutet eine solche Robotisierung einfacher, weicher Formen und Objekte für den Alltag und die Gesellschaft?