Der Kampf gegen Plastikmüll

Die Verschmutzung der Gewässer durch Plastik ist ein Thema, das seit ein paar Jahren ständig in den Medien zu finden ist. Bereits 2015 wurde an der Hochschule für Technik FHNW und der Hochschule für Wirtschaft FHNW untersucht, ob ein Roboterfisch – in der Art des CLEANINGFISH (2014) von Oliver Bendel – eine Lösung sein könnte. 2018 wurde von dem Informations- und Maschinenethiker eine weitere Arbeit vergeben, mit dem Auftrag, mehrere bestehende oder geplante Projekte zu untersuchen, die sich der Meeresverschmutzung annehmen. Als Grundlage der Abschlussarbeit im Studiengang EUT von Rolf Stucki diente „eine Literaturrecherche zum aktuellen Stand der Plastikproblematik weltweit und deren Auswirkungen, aber auch zu den Eigenschaften und Vorzügen von Kunststoffen“ (Management Summary). „Zusätzlich wurden Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Projekte geführt. Um die internen Unternehmensfaktoren (Stärken, Schwächen) und externen Umweltfaktoren (Chancen, Risiken) zu beurteilen, wurden anhand der Antworten und der Recherche SWOT-Analysen erstellt.“ (Management Summary) Die Resultate zeigen laut Stucki, dass die meisten Projekte finanziell abhängig sind von Sponsoren und Geldgebern. Zwei von ihnen seien außerdem in der Konzeptphase; sie sollten mittelfristig die technische und finanzielle Machbarkeit nachweisen. Mit Blick auf das soziale Engagement lasse sich sagen, dass alle sechs Projekte sehr aktiv sind. Ein Plakat zeigt einen Vergleich (die Fotos wurden für die Publikation in diesem Blog verfremdet). Als Roboter sticht WasteShark aus den Ansätzen heraus. Er ist sozusagen der CLEANINGFISH, der Realität geworden ist.

Abb.: Eine Schildkröte mit einem Plastiksack

AI for the Social Good

Vom 27. bis 29. März 2017 finden die AAAI 2017 Spring Symposia statt. Veranstaltet werden sie von der Association for the Advancement of Artificial Intelligence, in Kooperation mit dem Department of Computer Science der Stanford University. Das Symposium „AI for the Social Good“ an der Stanford University widmet sich auch Themen der Roboter- und der Maschinenethik. Auf der Website heißt es: „A rise in real-world applications of AI has stimulated significant interest from the public, media, and policy makers, including the White House Office of Science and Technology Policy (OSTP). Along with this increasing attention has come media-fueled concerns about purported negative consequences of AI, which often overlooks the societal benefits that AI is delivering and can deliver in the near future. This symposium will focus on the promise of AI across multiple sectors of society.“ (Website AISOC) In einer Talk Session spricht Oliver Bendel über „LADYBIRD: the Animal-Friendly Robot Vacuum Cleaner“. In der Lightning Talks Session ist er nochmals vertreten, mit dem Vortrag „Towards Kant Machines“. In der gleichen Session referiert Mahendra Prasad über „A Framework for Modelling Altruistic Intelligence Explosions“ (vorangestellt ist der Titel „Back to the Future“), und Thomas Doherty geht der Frage „Can Artificial Intelligence have Ecological Intelligence?“ nach. Das ganze Programm kann über scf.usc.edu/~amulyaya/AISOC17/papers.html aufgerufen werden.

Abb.: LADYBIRD ist auf Marienkäfer spezialisiert

Umweltfreundliche Roboterautos

Im Studiengang Energie- und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, von der Hochschule für Technik verantwortet und von der Hochschule für Wirtschaft mitgetragen, wurde im Januar 2016 das Projekt „Umweltfreundliche Roboterautos“ beendet. Der Student Robin Güdel, betreut von Prof. Dr. Oliver Bendel (in diesem Studiengang der Dozent für Umwelt- und Unternehmensethik), hat zunächst fünf Fahrerassistenzsysteme bzw. Kommunikationsverfahren untersucht. Es habe sich „herausgestellt, dass die Energieeffizienz beträchtlich erhöht werden kann“ (Abschlussbericht). „Auch Emissionen wie Lärm, CO2 und andere Schadstoffe können dank dieser Systeme gesenkt werden. Die effektiven Einsparungen sind jedoch schwer zu quantifizieren, da diese von vielen Einflussfaktoren abhängen.“ (Abschlussbericht) Im Anschluss wurden Roboterautos unter die Lupe genommen. Ein Ergebnis war, dass neue Konzepte für die Nutzung des Automobils entstehen könnten. Beim „Carsharing der Zukunft“ handle es sich um eine Dienstleistung, bei welcher man mit Hilfe autonomer Fahrzeuge am Standort A abgeholt und zum Standort B transportiert wird. „Falls eine solche Dienstleistung stark genutzt wird, könnten viele Konsumenten von dem Besitz eines eigenen Fahrzeugs absehen.“ (Abschlussbericht)

Laufen

Abb.: Laufen ist noch umweltfreundlicher

CLEANINGFISH

Unsere Flüsse und Seen sind, wie unlängst Studien gezeigt haben, nicht besonders sauber. Von den Meeren ganz zu schweigen. In allen Gewässern ist Plastik, feingerieben oder in ganzer Pracht (etwa in Form einer PET-Flasche). Man könnte Roboterfische entwickeln, die Plastik aufspüren und auffressen, wie Blauwale das Plankton. Ab und zu wird das Geschäft verrichtet, auf einem speziellen Wasserklo. Größere Teile werden abgeschleppt, allein oder in der Gruppe. Die Fische stehen untereinander in Kontakt. Zusammen sind sie stark. In Flüssen können sie mit dem und gegen den Strom schwimmen, und einen kleinen See bekommen sie, sich vom Rand in die Mitte vorarbeitend, in einem Sommer sauber. Mit den Meeren ist es so eine Sache. Die sind ziemlich groß. Vielleicht wäre bei ihnen ein Schwarm von Blauwalrobotern in Originalgröße eine gute Idee. Die künstlichen Putzerfische könnten ihnen folgen, sie von Algen und Parasiten befreien und an ihnen, die auch Kraftwerke sind, ihren Energiebedarf decken. Noch besser wäre es, sie könnten sich vom Künstlichen oder vom Organischen ernähren und würden nur ein bisschen Wasser und Luft ausscheiden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

CLEANINGFISH

Abb.: Studie CLEANINGFISH